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Dienstag, 26. Januar 2016

Auf der Suche

Wenn ich Gott suche, dann gehe ich in die Natur, denn dort finde ich ihn jedes Mal ohne ihn suchen zu müssen. Aber in der Kirche finde ich ihn nie,da sehe ich nur Zwietracht, Tod, Ausgrenzung, Bewertung, Status und Oberflächlichkeit. 
Aber gehe ich in die Natur, der Wind streicht mir warm durchs Gesicht und zaust mir mein Haar, unter einem Stein finde ich Leben, ich sehe Kräuter wild auf den Wiesen stehen, die mir und anderen vielfach bei Gebrechen heilen helfen, die erfrischen und Schmerzen lindern.

Ich sehe einen riesigen 80jährigen Baum und den gleichen als 1jährigen gleich daneben, ich bin beeindruckt, wie jung und alt harmonisch nebeneinander stehen. 


Ich gehe meinen Weg ein Stück weiter und sehe dort Kühe stehen, die mich aus weiter Ferne schon zu grüßen schein, indem sie ihr urtypisches und freundliches muhen anstimmen wie sie es durch alle Zeiten hindurch immer getan haben, ich grüße zurück.





Eine setzt sich von der Gruppe ab und ruft “Komm geselle Dich zu uns. Ist heute nicht ein wunderschöner Tag, so schön wie der gestrige und schön wie der morgige. Warum hast Du es denn so eilig? Das Leben ist doch nicht nur Hast. Ich verstehe euch Menschen nicht, ihr arbeitet und arbeitet, aber nie habt ihr Zeit, nie gönnt ihr euch eine Pause, selbst in eurer Freizeit habt ihr Streß. Wie wollt ihr euch da denn erholen. Ich mag ja nur eine dumme Kuh sein, aber selbst ich weiß, das jeder eine Pause braucht, denn auch ich arbeite jeden Tag. Ich gebe meine Milch, das ist meine Arbeit. Aber dieses könnte ich nicht, würde ich mich permanent melken lassen und würde nie auf die Wiese kommen, nie eine Pause einlegen, darum gebe ich nur zweimal täglich meine Milch, alles andere würde mir meine Kraft nehmen und am Ende könnte ich meine Arbeit nicht mehr erledigen und zu meiner Zufriedenheit erfüllen. Es würde mich aussaugen, ausbrennen und nach einiger Zeit würde ich keine Milch mehr geben, ich würde mich nutzlos fühlen. Ich würde krank werden, es wäre bestimmt mein Tod, man würde mich nicht mehr brauchen, was mich wirklich am Ende töten würde. Nein, nein, Pausen müssen sein, sonst bleibt man nicht leistungsstark. Einst war ich ein Kalb und ich sprang hinter Schmetterlingen her, ich rannte über Wiesen, ich hatte Spaß, es war das Paradies. Ich sah die anderen Kühe, alte Kühe sie durften mehr als ich, ich war nur niedlich aber nützlich war ich sicherlich für niemanden, außer für mich. Immer wieder eckte ich an, weil ich einen Zaun durchbrach, jeder hatte seine liebe Not mit mir.

Zu der Zeit, bewunderte ich meine Mutter, meine Tanten, sie waren alle so gelassen, wichtig, denn sie sicherten alle das Überleben des Hofes auf dem ich aufwuchs. Sie standen immer im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, jeder hatte für sie ein lobendes Wort, einen anerkennenden Blick. Ich wollte auch wichtig sein, ich wollte die Wichtigste von allen werden. Ich wollte auch so gelobt, anerkannt und so bewundert werden, ja ich wollte gar die Anerkannteste werdenn. Ich mußte die Beste werden, besser als alle anderen, wenn ich wollte das sie in mir nicht immer nur ein dummes kleines Kälbchen sahen. Ich mußte ihnen die Arbeit erleichtern, sie waren alle so gut zu mir, sie sorgten dafür das auch für mich ausreichend da war. Ich wollte ihnen all das Gute das sie mir taten zurückgeben, ich wollte das sie stolz auf mich waren, ich wollte ihr Lob. Ich malte mir aus, was sie wohl sagen würden, in den schönsten Farben malte ich es mir aus. Ich hatte einen Plan, ich wollte ich fortan alles in meiner Macht Mögliche tun, um es bis ganz nach oben zu bringen. Ich wollte das sie sich freuten, das sie mich akzeptierten, ich wollte mich anpassen, damit ich nicht mehr aneckte und wie die anderen waren. Eine leistungsstarke Kuh, die anderen ihr Leben erleichterte und wegen ihrer Leistung von ihnen geliebt und anerkannt werden würde

Ich schuftete und leistete, doch die Anerkennung blieb aus, also leistete ich immer mehr. Ich verkürzte meine Weidengänge, fraß weniger, da ich meinte die anderen hätten es mehr als ich verdient, das sie mehr zu fressen bräuchten wie ich. Manche waren bedeutend jünger als ich, andere bedeutend älter, die einen brauchten also mehr als ich weil sie erst noch stark werden mußten, die anderen hatten schon mehr geleistet wie ich so dass sie sich mehr Futter verdient hatten. Es gab immer einen Grund für mich, zu glauben das den anderen mehr zustünde als mir. So waren da noch andere, die wurden vor den Karren oder Pflug gespannt, sie leisteten also harte körperliche Arbeit im Gegensatz zu mir, ich stand ja nur rum um gab mich, damit hatten auch sie sich mehr Futter und Weidengänge verdient. Ging ich auf die Weide hatte ich stets ein schlechtes Gewissen, denn ich glaubte ich hätte es mir nicht verdient, fraß ich die ganze mir zugedachte Portion Futter, hatte ich ein schlechtes Gewissen, weil ich glaubte ich hätte es nicht verdient. Bekam ich eine Extraportion Futter, hatte ich ein schlechtes Gewissen, weil ich glaubte ich hätte sie nicht verdient. Gewann ich einen Preis für meine gute Leistung, so hatte ich ein schlechtes Gewissen, weil ich glaubte ich hätte es nicht verdient, sondern andere eher als ich. Lobte man mich für meine gute Leistung, hatte ich ein schlechtes Gewissen und tat sie als unbedeutend ab, weil ich glaubte andere hätten eher ein Lob verdient. Ich steigerte mein Pensum immer mehr, ich leistete und schuftete immer mehr. Ich bot meine Hilfe an, wo immer ich konnte, ich kümmerte mich neben meine auch um die Kälber anderer Kühe, damit ihre Mütter Zeit fänden zu grasen, denn sie hatten es schließlich nötiger als ich. Aber die Anerkennung der anderen blieb immer aus, nie war es scheinbar genug was ich leistete, also mußte ich noch mehr leisten. Nie kam ein Dank für das was ich tat, also mußte ich mehr tun. Aber je mehr ich leistete, je mehr ich machte, desto mehr fühlte ich mich allein und isoliert, aber ich dachte es sei Einbildung, denn ich war doch umgeben von meinesgleichen, aber ich fühlte mich ihnen dennoch nicht zugehörig. Ich war allein in einer ganzen Herde von Kühen, aber ich wurde immer einsamer. Du magst vielleicht denken, Einsamkeit ist schön, dann hast Du recht, aber Alleinsein ist etwas völlig anderes. Einsam sein allein, ist schlimm, aber einsam sein in einer Familie, das ist weitaus schlimmer. Irgendwann grenzte man mich bewußt aus, so dass ich es nicht mehr auf meine Einbildung schieben konnte. Sie drehten sich um, wenn ich kam. Sie grüßten mich nicht oder gaben meinen Gruß nur aus Höflichkeit zurück, aber immer öfter hörte ich wie sie hinter meinen Rücken über mich lästerten, sie erfanden die abenteuerlichsten Geschichten. Sie sagten ich würde Drogen nehmen, weil ich diese Leistung erbrachte. Sie sagten nicht ich allein würde diese Mengen an Milch geben, sondern andere Kühe würden mir deren Milch dazugeben. Ich wurde in dieser Zeit immer einsamer, immer mehr plagte mich mein Gewissen. Und dann, ja dann wurde ich krank, ich konnte mich kaum noch auf den Beinen halten, ich war müde so unendlich müde, am liebsten hätte ich meine Box nicht verlassen. Nur mühsam raffte ich mich auf, um an mein Tageswerk zu gehen, doch auch dort fiel ich immer weiter in meinen Leistungen zurück, ich gab weniger Milch als die anderen. Doch statt Hilfe oder Mitleid zu bekommen, kritisierten sie mich, sie machten mich fertig und grenzten mich weiter aus. Die sonst zu mir gehalten hatten, verließen mich, denn ich konnte ihnen ja nicht mehr helfen. Von all den vielen Freunden, die ich einst hatte, um deren Kälber ich mich gerne gekümmert hatte, denen ich mit Milch für ihre Kinder aushalf, wandten sich von mir ab, auch meine Familie kritisierte mich immer mehr. Sie sagten das Leben mit mir würde ihnen keinen Spaß mehr machen, weil ich ständig meckern würde, weil sie selbst mehr leisten mußten. Meine Welt war seit Jahren schon düster, aber jetzt ging ich immer weiter in die tiefste Dunkelheit, ich hatte kein Lust mehr zu Leben, ich wollte nur noch sterben. Ich hoffte darauf mir ein Bein zu brechen, damit man mich zur Notschlachtung gab. Und dann passierte etwas, als meine Milch fast vollständig versiegte das ich eine Stimme in meinem Kopf hörte und sie sagte mir "Bertha, Du brauchst eine Auszeit, Du hast soviel geleistet und Dir nie eine Pause gegönnt, weil immer alles andere wichtiger war als Du! Jetzt bist Du dran." Ich überlegte kurz und dann tat ich es, alle anderen Kühe des Hofes, alle auf den Höfen ringsherum sagten es wäre Blödsinn, es war für sie nicht erkennbar warum ausgerechnet ich eine Auszeit brauchte.
 
Ich nahme mir diese Auszeit und habe es bis heute hinzu nicht bereut, denn ich fand zurück zu mir, zu dem Kalb das ich einst war. Das Licht kam in dieser Zeit zurück in mein Leben, meine Welt wurde wieder bunt und die Sonne ging in mir auf. Ich wußte wieder wer ich war. Als ich zurückkam war ich wieder leistungsstark, aber auch selbstbewußt genug NEIN anstatt Ja zu sagen. Wenn Du all dieses kennst, dann höre auf meinen Rat: Kehre um, denn es tötet Dich am Ende, vertraue mir, ich weiß wovon ich spreche, denn ich bin diesem Tode nur knapp entronnen. Hör auf Dein Inneres wenn es zu Dir spricht. Es kennt als einzigste Deine Wahrheit!" Und dann nickt sie mir noch einmal zu, dreht sich um, gesellt sich kurz darauf wieder zu ihrer Gruppe und ich setze meinen Weg fort. '
Ich komme an eine Koppel hier sehe ich Pferde über die Wiese auf mich zu galoppieren, weil sie sich an mich erinnern, gab ich ihnen doch ein einziges Mal ein Stück meiner Karotte ab, fröhlich freundlich stupsen sie mich an, warm und weich sind ihre Mäuler und ihr Atem, ich bin aufs Neue fasziniert.
Die Vögel pfeifen und trällern ihre Lieder, sie singen, stimmen in das Lied der anderen mit ein, einer anders als der andere, jeder auf seine urtypische Art und Weise wie seit jeher, aber dennoch stört der Ton des einen den anderen nicht, ein jeder von ihnen weiß, der andere singt in der gleichen Symphonie zu Ehren des Einen mit. Ist Teil das Großen ganzen.


Die Schmetterlinge flattern über die Wiese, in allen erdenklichen Farben und Größen, anerkannt vom jeweils anderen, wissend das sie alle dem gleichen Ruf und Auftrag folgen. Sie erfreuen mein Auge mit ihrer Spielerei, sie erquicken meine Seele mit ihrer Leichtigkeit aber dennoch voranstrebend und in die höchsten Höhen aufsteigend, sie scheinen zu tanzen und zu jauchzen, sich ihres Lebens erfreuen.


Ich setze mich auf die Bank am Wegesrand, ich pausiere um neue Kraft zu tanken, ich sehe den Schmetterlingen bei ihrem Freudentanz zu, plötzlich löst sich einer aus der Gruppe, tanzt um mich herum und ruft “Komm tanz mit uns. Komm, das Leben ist doch so schön, das Leben ist bunt, das Leben ist Arbeit, das Leben erfordert Kraft aber es ist auch und in erster Linie ein Vergnügen und es ist so unendlich schln. Komm tanz mit uns, schwing Dich mit uns auf in die höchsten Höhen, es kostet Dich ein wenig Anstrengung, aber es ist leicht wenn Du das unbedeutende und nichtige zurückläßt, wirf alles ab was Dich nach unten zieht. Du kannst fliegen, in der Sonne tanzen, wie wir, wenn Du Dich auf das wirklich Wichtige im Leben konzentrierst, Du mußt nur zu unterscheiden lernen. Denn das wirklich Wichtige kostet Dich keine Reichtümer, es kostet Dich keine Kraft, es kostet Dich keine Arbeit, es kostet Dich weder Nerven noch Ruhe, es bereitet Dir weder Schmerz noch Pein. Das wirklich Wichtige gibt Dir Reichtum, Kraft, Ruhe, schont Deine Nerven, es lindert und heilt Deinen Schmerz, Deine Pein. Denn das einzige was zählt ist Dein Herz, Deine Seele. Lerne zu begreifen, Mensch, das Du perfekt bist, das Du perfekt erschaffen wurdest. Uns ist dieses bewußt, darum steigen wir in die höchsten Höhen und tauchen hinab in die tiefsten Tiefen. Wir fliegen in den Tälern ebenso wie in den Bergen. Das einzige was Du tun mußt ist mit Herz, Leib und Seele bei der Sache zu sein, wenn eines aber nicht dabei sein kann oder will, dann ist es falsch. Nur wenn alle drei sich zu einer Sache bekennen, dann ist sie es wert. Achte auf Dein Inneres, achte auf das goldene Licht in Dir, achte die Stimme in Dir. Laß nicht zu das äußere Umstände bestimmen wie Du Dich fühlst, das sie bestimmen ob Du glücklich bist, Du bist es der allein dafür verantwortlich bist. Du mußt nicht die Wege der anderen beschreiten, Du mußt Deiner Bestimmung und Deinem Lebensweg folgen, egal ob andere dafür Verständnis haben oder nicht. Es ist nicht ihr Weg, es ist Dein Weg. Dein Weg, Deine Bestimmung hier auf Erden, wenn Du ihr folgst wirst Du all das haben wonach Du Dich so sehr sehnst. Vertraue mir, auch ich habe gelernt zu fliegen, denn einst war auch ich an die Erde gebunden, einst war auch ich schwerfällig, einst war auch mein Leben mühselig, ich war häßlich viele verachteten mich, sie verscheuchten mich, sie trachteten mir nach dem Leben, nur wenige erkannten meine Schönheit. Ich war des Lebens überdrüssig, ich wollte nur noch sterben, ich zog mich zurück, ich grenzte die Welt aus, baute eine Barriere zwischen mir und der Welt, ich konzentrierte mich auf mein Inneres. Dadurch reifte ich heran, mehr und mehr, ich kam immer mehr zu mir selbst, ich fand mich und als ich mich gefunden hatte, riß ich die Barriere zwischen mir und die Welt, die ich einst errichtete, ein. Ich brach aus und flog davon.




 
Meine Schönheit war schon immer in mir, immer schon, doch nur wenige nicht einmal ich, erkannten sie, wollten sie oft auch nicht erkennen. Nur wenige gaben mir den Raum mich selbst zu leben, meiner Bestimmung, meinem Weg zu folgen. Ichweiß sehr wohl um den Schmerz den Du mit Dir trägst. Ich habe ihn durchlebt, einst, ebenso wie Du jetzt. Vertraue mir wenn ich Dir sage, all das gehört dazu, bis Du Dich selbst gefunden hast und Deiner Bestimmung folgst. Habe den Mut Du selbst zu sein, habe den Mut Deinem Weg zu folgen, dann wirst auch Du einst fliegen. Dann wirst auch Du in die höchsten Höhen steigen, tanzen und glücklich sein! Der Weg dorthin ist nicht einfach, er ist recht mühselig, aber die Mühe lohnt sich, denn der Preis der am Ende auf Dich wartet ist es mehr als wert, verlasse Dich darauf.”

 Nach diesen Worten verschwand er, gesellte sich zurück auf die Wiese und tanzte wieder mit den anderen im Sonnenlicht, ich sah ihn noch herumwirbeln bis ich ihn im Gewimmel letztlich aus den Augen verlor und ich mich wieder auf meinen Weg machte.

Wenig später kommt mir ein Wanderer entgegen und sagt "Grüß Gott" da weiß ich, Er ist überall um mich herum und ich fühle mich sicher und geborgen. Hier fühle ich mich angenommen und akzeptiert. Wenn ich Gott suche, dann gehe ich in die Natur und dort finde ich ihn jedes Mal.

Aber in der Kirche finde ich ihn nie, da sehe ich nur Menschen, die zwar an Gott glauben zu scheinen, aber damit beschäftigt sind, die Fehler der anderen zu beobachten, festzustellen was wer trägt, wer die Augen beim Gebet verschließt, wer schief sing um am Ende des sog, Gottesdienstes etwas bei seinem Klüngel über den jeweis anderen zu berichten. Da wird dann gewispert "Hast Du gesehen, die/der hat....?" Ich merke dann wie ich zu laufen beginne, nur weg von diesem schrecklichen Ort, bevor ich lausche oder mich beteilige. Stolpere ich bei diesem Lauf und geh zu Boden, dann vielleicht mit ein wenig Glück reicht mir einer die Hand und hilft mir auf, einer von so vielen um mich herum, aber meist bemerken sie es nicht, weil sie zu sehr mit dem Austausch ihres Klatsches und Tratsches beschäftigt sind, muß ich allein wieder aufstehen.

evangelisch-reformierte Martinskirche zu Bunde


Nein, hier ist Gott nicht, das kann nicht sein, wenn das Gott ist dann will ich nicht mehr an diesen Gott glauben, wenn ich das sehe, dann sehe ich einen recht merk- und fragwürdigen Gott. So ganz anders als der Gott, den ich kennengelernt habe. Der Gott der in allem und jedem steckt, draußen in der Natur, im Freien. 



Und dann passiert es, ein Schmetterling huscht an mir vorbei, auf der Kirchturmspitze beginnt ein Vogel zu trällern, von einem Hausdach antwortet ihm ein anderer, aus der Ferne ruft eine Kuh, als würde auch sie antworten, eine Biene summt vorbei, als würden sie mich zum aufstehen ermuntern, als würden sie sagen “Komm, steh auf, Du brauchst nicht vor ihnen und ihrem Geheuchel zu kriechen! Der Herr ist nah, er richtet die Gefallenen wieder auf! Erinnere Dich, Du weißt es, hast es schon immer gewußt!” Die Sonne bricht hinter einer Wolke hervor, es scheint, als würde mir der Himmel zublinzeln, mich wärmen und zum aufstehen ermuntern, und da merke ich, ich bin im Freien, ich bin draußen, auch hier bin ich in der Natur.
Ja hier ist Gott, mein Gott ist da, ich spüre ihn und es ist der Gott der anderen der weiterhin in der düsteren und muffigen Kirche sitzt, sich ihren Klatsch und Tratsch anhört und dabei zusieht wie einer nach dem anderen und durch den anderen zu Fall kommt, als ginge ihn all das nichts an. Es ist ein kalter und gleichgültiger Gott, mit diesem kann ich nichts anfangen, es ist als wäre er tot. Was soll ich aber mit einem toten Gott, dem es recht egal ist, was die Menschen sprechen und wie sie sich gegenseitig ausgrenzen und fertigmachen? Nein, dieser Gott kann gerne der Gott der Toten sein und bleiben, er kann gerne gemeinsam mit den Toten die Toten begraben.


Ich wähle für mich den lebendigen Gott, der in allem und jedem lebendigen steckt. Der Gott der Lebenden der mit den Lebenden ist und sie ihren gesamten Lebensweg begleitet.
Der alles durchdringende, lebendige und liebende Gott, dessen Funken in allem und jedem wahren lebendigen zu erkennen ist. Der Gott der die Gefallenen aufrichtet, die Einsamen begleitet, die Kranken heilt und die Traurigen tröstet, der Gott der den Ausgegrenzten die Hand reicht und in die Seelen und Herzen der Menschen schaut statt auf ihr Äußeres. Der Gott der die Wahrheit, das Gute, das Einzigartigen, die Stärken und die Taten des jeweiligen kennt. Der auch ihre Lügen, das Schlechte, die Schwächen und Verfehlungen kennt, aber sie dennoch nicht als wertlos betrachtet. Der gerechte Gott, der den ganzen Menschen sieht und nicht nur seine Stärken oder seine Schwächen.

Ich wähle den Gott, von dem mein guter bester Freund Jeshua (lat. Iesus, eingedeutscht Jesus) einst erzählte, der liebendem heilende und tröstende Vater, dessen allumfassender Schutz makellos ist.

Der Gott der Hoffnung, Licht und Kraft gibt.

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