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Dienstag, 2. Februar 2016

Eine Schiffsreise


 
Ich fuhr einst auf einem Schiff, wo der Kapitän einfach der Wahrheit nicht ins Auge sehen und vor lauter Selbstmitleid verblendet stur weiterfahren wollte, anstatt das zuerst nur sehr kleine Leck zu flicken bereit war. Ein Kapitän der an seinem selbstzerstörerischen Kurs festhielt, weil er vor anderen nicht dumm dastehen wollte sondern sich stets zu profilieren versuchte, wahrscheinlich um sein Minderwertigkeitsgefühl zu kompensieren. Er wollte strahlen, er wollte etwas Besseres sein, wollte vor seiner Vergangenheit davon laufen, wollte zeigen das er es wert war, wie toll und erfolgreich er sei, er wollte anerkannt werden, wollte im Licht stehen und sehnte sich nach dem Lob das ihm immer verwehrt geblieben war. Am Ende sank dieses Schiff und riss alle mit sich in den Tod aufgrund der Verblendung des Kapitäns und sein falsches Denken.
Ich reiste nur als Passagier auf dem Schiff mit und bin diesem verrückten Kapitän begegnet, der nur sich, sein Ansehen und Anerkennung durch andere im Sinn hatte. Er sah nur die Erfüllung seiner Wünsche, so dass er das große Ganze und das Wichtige vollkommen aus den Augen verlor. Er lebte für die Welt da draußen, für den Status, für sein Ansehen bei Dritten, aber er lief tatsächlich immer nur vor der Wahrheit davon. Ich war nicht bereit mich weiterhin diesem unfähigen Kapitän auf Gedeih und Verderb auszuliefern, doch ich fand keinen Weg von diesem Schiff, das zum Sinken verurteilt ist. Kein Weg, egal welcher es auch sein mag führt von diesem Schiff, egal für welche Möglichkeit ich mich auch immer entschied sie führt in den Tod. Ich konnte mich nur entscheiden ob ich mit dem Schiff untergehen, ob ich mich von den Haien zerfleischen lasse, auf einem Rettungsboot über Salzwasser zu dümpeln und am Ende zu verdursten oder mir vorher das Leben zu nehmen um die Katastrophe nicht mit eigenen Augen ansehen zu müssen.

Verlassen konnte ich dieses Schiff nicht, denn es gab noch die anderen Passagiere, die mich ebnfalls auf dieser Reise begleiteten bis sie oder ich den jeweiligen Zielhafen unserer Reise erreichten. Ich konnte sie nicht im Stich lassen. Das Rettungsboot war zu klein um alle mitzunehmen und ein Tod durch verdursten war mit Sicherheit keine Option. Das Zerfleischen von Haien ist eine sehr üble Angelegenheit und dieses mochte ich ihnen nicht zumuten. Ich versuchte auf den Kapitän einzureden und ihn davon zu überzeugen, die notwendige Reparatur vorzunehmen. Er nahm mich und meine Bedenken ernst wie es schien, allerdings entpuppte es sich nur als Hinhaltetaktik und war lediglich dazu gedacht zu beschwichtigen. Es waren also nur hohle Worte, ohne jeglichen Wahrheitsgehalt. Am Anfang habe ich dem Kapitän noch geglaubt, wenn er sagte er habe es vergessen, denn seine Gründe klangen vollkommen schlüssig. Doch nach und nach erkannte ich, dass er mich nur belog, dass ich ihm und seinen Worten kein Vertrauen mehr schenken durfte.
Nein, stattdessen musste ich nach einem anderen Ausweg suchen, doch alle Optionen scheiterten. Es müsste schon Hilfe von oben kommen, um die Passagiere zu retten. Doch, eher würde die Hölle kalt werden, als dieses würde geschehen, hier auf dem riesigen Ozean. Wir befanden uns irgendwo in haifischverseuchten Gewässern, weit ab von Land. Seit Tagen schon hatte kein anderes Schiff unseren Weg gekreuzt. Es war also ein hoffnungsloses Unterfangen auf irgendeine Hilfe von außerhalb zu warten, denn sie würde nicht kommen oder erst dann, wenn die Gefahr weitestgehend gebannt oder das Schiff gesunken wäre.

Ich wünschte schon, ich wäre niemals an Bord dieses Schiffes mit diesem Kapitän gekommen, sondern hätte das Angebot ausgeschlagen und hätte auf ein anderes Schiff gewartet, um auf die Reise zu gehen, mit einem weniger verblendeten und zuverlässigeren Kapitän. Ich dachte über eine Meuterei nach, doch wußte ich nicht was es bringen sollte oder ob es Sinn würde machen, denn das Schiff würde sinken und mir fehlten die notwendigen Ressourcen, um dieses riesige Loch, dass mittlerweile entstanden war, zu flicken. Ich konnte zudem dieses Schiff nicht lenken, denn ich wußte nicht wo ich mich befand und welche Richtung ich würde einschlagen müssen. Ich wußte nur eines: Sollte ich wider Erwarten die Reise mit diesem Kapitän überstehen und an Land gehen können, so würde ich nie wieder einem Kapitän vertrauen und mich ihm ausliefern, sondern ihn zuvor auf Herz und Nieren prüfen.

Schiffbruch zu erleiden ist keine Schande, aber ihn wissentlich zu provozieren ist es jedoch schon. Die Trägheit des Kapitäns, sich nicht um das kleine Leck kümmern zu wollen sondern es wieder und wieder zu verschieben, brachte uns in diese Situation, nicht das Schiff. Hinzu kam noch sein Augen verschließen vor der Wahrheit, den Kopf in den Sand stecken und seine Feigheit die Wahrheit zu sagen.
Ich suchte weiter nach Lösungen und Wegen um dieses Leck zu stopfen, stieß damit aber auf die tauben Ohren eines verblendeten Kapitäns. Je mehr Lösungen ich fand, desto mehr entfachte sich seine Wut und sein Hass brannte auf. Fortan schikanierte er die anderen Passagiere und die Mannschaft oder hetzte sie gegen mich auf, was mir sehr zusetzte und dafür sorgte das ich irgendwann schwieg. Insgeheim suchte ich jedoch weiter nach Lösungen, machte mich an die Arbeit es zu reparieren. Das Problem war jedoch, jegliche meiner Reparaturversuche wurden vom Kapitän sabotiert und zunichte gemacht. Die Situation an Bord war derweil sehr angespannt und jeder fürchtete jeden Moment einen Zornesausbruch des Kapitäns auszulösen. Das Schiff würde sinken, wenn der Kapitän sich nicht endlich um das Leck kümmert und das Problem beheben täte. Ich wollte dieses Schiff verlassen, ohne das ich jemanden im Stich lassen musste. Der Kapitän, nun der interessierte mich mittlerweile nicht mehr allzu sehr. Anfänglich hatte ich Pläne ausgearbeitet wie auch er gerettet werden und sich nicht als Verlierer fühlen könnte.

Ich hatte irgendwann jedoch eingesehen, dass der Kapitän nicht gerettet werden wollte, er wollte sich nicht helfen lassen, er wollte weiterhin in seiner Lüge des alles beherrschenden und könnenden Helden verharren. Er wollte sich weiterhin einreden können, das die Wahrheit nur eine Lüge sei und nur er, er ganz allein in der Lage sei, die Lösung und Rettung zu finden. Zum Vorwurf machen konnte man es ihn nicht, denn er wusste es einfach nicht besser und sein Antrieb ist die Angst wieder zu versagen. Er wiederholte seine Vergangenheit wieder und wieder, einzig mit dem Ziel endlich einmal ein Held zu sein, endlich einmal zu strahlen und endlich gelobt zu werden. Er versuchte also nur ein Defizit aus der Vergangenheit in der Gegenwart auszugleichen.

Der Kapitän war allein aus diesem Grund keine vertrauenswürdige Person, wenn man einmal von all seinen Lügen und Geheimnissen absehen würde. Sein Geltungsdrang zerfrass ihn, er wollte ein Held sein und wusste andererseits genau, dass er dieses niemals sein würde. Sein Handwerk hat er von einem ebensolchen Kapitän erlernt, er eiferte seinem Vorbild oder seinen Ausbilder in allen Bereichen nach, nur wollte er diesen übertrumpfen, indem er im letzten Moment alle seine Passagiere würde retten. Ich weiß nicht ob es Messiasgedanken waren, aber doch wollte er einer sein. Derjenige, der alle rettete, allen half, der alle erlöste. An und für sich keine schlechte Idee, allerdings vergaß er, dass sein Ausbilder ihm gerade dieses nicht gezeigt hatte. Ihm auch nicht gezeigt hatte um Hilfe zu rufen oder sie von anderen einzufordern oder gar anzunehmen.

Der Kapitän war zum Scheitern verurteilt, denn die Wahrheit sah er als Vorwurf. Er sprach von Schuld und Unschuld, dabei ging es hier gar nicht um Schuld und Unschuld sondern um Rettung und Erlösung. Es kam überhaupt nicht darauf an, ob jemand die Schuld für das Leck trug, sondern einfach darum, es mit einem möglichst geringen Schaden zu überstehen und das Schiff wieder fahrtauglich zu machen, so dass jeder Mitreisende seinen Zielhafen, mit diesem Schiff auch erreichen würde.

"Die Hoffnung stirbt zuletzt", so sagt man, doch meine Hoffnung schwand mehr und mehr. Ich glaubte nicht mehr daran, dass dieser Kapitän in der Lage wäre, aus seiner selbstgezimmerten Lüge aufzuwachen, denn er war nicht gewillt aufzuwachen sondern gewillt weiterhin schlafen. Er wollte die Wahrheit nicht akzeptieren. Es mochte damit zusammenhängen, das die Wahrheit eine bittere Pille ist. Allerdings vergaß er dabei eines „Die Wahrheit ist eine bittere Pille, aber die einzige die wirkt!“ Ich befürchtete, er erwache erst, wenn das Boot bereits zu dreiviertel gesunken wäre und würde auch dann noch schlaftrunken und benommen zusehen, wie auch das letzte viertel versinkt. Derzeitig schien er jedenfalls zu nichts anderem fähig zu sein.

Ich war unterdessen jedoch nicht bereit mit dem sinkenden Schiff unterzugehen und würde auch meine Mitreisenden dieses Schicksal nicht ausliefern. Eine klitzekleine Möglichkeit gab es noch, das Schiff zu reparieren, ich würde dieses Chance nutzen. Sollte der Kapitän auch dieses sabotieren, so stand fest, dass das Schiff untergehen wprde. Wenn ich es wider Erwarten hinbekomme, gemeinsam mit dem Kapitän zu reparieren, dann würde ich die Reise bis zu meinem Zielhafen auf diesem Schiff verbringen. Doch es stand in beiden Fällen fest: Diesem Kapitän würde ich niemals wieder vollkommen vertrauen können sondern stets mit Argwohn und einer gehörigen Portion Misstrauen begegnen. Vielleicht würde ich aber auch zwischendurch auf ein anderes Schiff umsteigen, das von einem anderen Kapitän befehligt wurde, sobald sich mir die Gelegenheit dazu böte, diese Chance war erheblich größer.
Die Ozeane werden schließlich nicht nur von einem Kapitän und einem Schiff befahren sondern von unzähligen. Es würde schon eines für mich dabei sein, selbst wenn ich mich doch für das Rettungsboot entschied, ehe ich auf hoher See verdurste oder zu Haifischfutter geworden wäre.

Vielleicht erleiden wir auch kurz vor der Küste Schiffbruch, dann musste ich mein eigener Kapitän auf meinem eigenen Schiff werden. Auf dem Rettungsboot wäre ich auch der Kapitän meines eigenen Schiffes, allerdings nur wenn ich den Kapitän nicht mitnehmen würde. Ich mußte dazu nur den letzten Funken Mitleid zum erlöschen bringen, damit ich weitere Rettungsversuche für ihn vergessen und ihm seinem selbstgewählten Schicksal überlassen zu können. Als allzu schwer sollte es sich nicht mehr gestalten, denn ich hatte seine Lügen, Überheblichkeit, Verrat, Selbstmitleid und Trägheit so unendlich satt, ebenso die Kälte die er ausstrahlte, die mich erfrieren ließ. Mehr als nur unendlich satt, könnte ich die Zeit zurückdrehen, so würde ich mit dem Wissen von jetzt,...
....Moment einmal welches Wissen besaß ich denn gegenwärtig überhaupt? Ich musste erst einmal darüber nachdenken, was ich bislang gelernt hatte. Und je länger ich nachdachte, desto mehr kam ich zur Erkenntnis, es fiel mir wie Schuppen von den Augen:
Dieses Schiff  gehörte mir bereits. Es war mein eigenes Schiff. Meines nur meines, ich war der Kapitän. Es war längst mein Schiff, wie hatte ich das nur übersehen können?
Dieses Schiff gehört mir, es ist mein eigenes, es gehörte nicht dem Kapitän, sondern mir, mir ganz alleine. Wie konnte ich nur zulassen das ein Fremder mein Schiff so zerstörerisch ins Verderben steuerte? Es war an der Zeit, fürchte ich, wieder die oberste Instanz auf meinem Schiff zu sein. Wie hatte ich mir nur so das Ruder aus der Hand nehmen lassen können, wann war das geschehen? Noch dazu von einem solchen selbstverliebten Egozentriker? Ich brauchte gar keine Meuterei anzetteln, sondern musste mir nur das nehmen was mir sowieso gehörte und den falschen Kapitän seines Postens entheben.
Vor lauter Sorge um meine Passagiere war ich so verblendet, dass ich gar nicht erkannt hatte, dass dieses mein Schiff war und der jetztige Kapitän nur der Kapitän seines eigenen Schiffes war, nur dieses sicher in den Zielhafen lenken wollte aber nicht meines und das es ihm vollkommen egal ist, was mit meinem Schiff geschieht. Auf zwei Schiffen zur selben Zeit lässt sich nicht fahren, besonders dann nicht wenn die Schiffe einen verschiedenen Kurs haben. Und ich stand gar nicht auf meinem Schiff, sondern auf zweien zur gleichen Zeit. Lediglich die Passagiere die mit uns fuhren waren gleich, lediglich hier war die Ähnlichkeit. Es war also an der Zeit das Ruder für mein Schiff in die Hand zu nehmen, das Leck zu stopfen und meine Passagiere in ihre Häfen für ihre Weiterreise zu bringen. Den Kapitän und sein Schiff konnte ich getrost vergessen, ebenso die Haie, den Tod durch verdursten ebenfalls.
Es war natürlich nicht einfach, ein Leck geschlagenes Schiff auf hoher See und nur mit begrenzten Mitteln zu reparieren, aber es war auch nicht unmöglich.

Der jetztige Kapitän meines Schiffes sollte sich gefälligst um sein eigenes Schiff kümmern, dass auch nicht mehr im besten Zustand war. Es war allein seine Sache ob er es reparieren oder unbeirrbar auf seinem Kurs der Zerstörung bleiben würde, es war nicht meine Aufgabe oder Pflicht ihn dazu zu zwingen. Er war für sein Schiff selbstverantwortlich, ebenso wie ich es für das meinige.

Ich wusste nur, dass ich meine Verantwortung übernehmen, alle Maschinen stoppen und zuerst die Reparatur vornehmen werde müssen, ehe ich weiterfahren könnte, denn dieses war ich meinen Passagieren schuldig. Ich hatte ihnen eine sichere Fahrt zu ihren Häfen versprochen und meine Versprechen hielt ich auch, komme was da wolle.  Auch wenn sich ihre Ankunft durch diese Maßnahme verzögern mochte. Und der Kapitän? Der konnte meinetwegen mit seinem Schiff weiterfahren, es sinken  und Schiffbruch erleiden lassen. Ich war dazu noch nicht bereit, sondern würde mich an die schwierige Aufgabe machen, koste es mich was es wolle. Eine Reparatur oder ein Kurswechsel waren nicht das Ende, sondern ein neuer Anfang oder die Fortsetzung einer Reise.

Ich sagte mir: "Ich bin der Kapitän dieses Schiffes, trage die alleinige und volle Verantwortung für dieses und all seiner Passagiere. Ich stehe nicht unter dem Befehl eines anderen, sondern befehlige mein eigenes Schiff." Es wirkte. Ein Passagier erzählte mir, im nächsten Hafen stünde sein eigenes Schiff und wäre zur Abfahrt bereit sobald er bereit wäre, sein Schiff zu übernehmen und die anderen nickten bestätigend dazu, auch auf sie warteten ihre Schiffe darauf von ihnen übernommen zu werden.

Wir alle sind also die Kapitäne unserer eigenen Schiffe, niemand befehligt uns sondern wir befehligen unsere Schiffe und zwar nur unsere. Wir steuern sie durch Sonne und Regen, Eis und Schnee, Sturm und Wind, Kälte und Hitze bis wir unseren Zielhafen erreichen. Wir entscheiden zu jedem Augenblick der Reise, wann eine Reparatur oder eine Kurskorrektur notwendig ist. Nur wir selbst sind verantwortlich für unsere Schiffe und sonst niemand. Also jagen wir doch die falschen Kapitäne von unseren Schiffen, übernehmen wieder selbst das Steuer, um dann in Richtung Sonnenaufgang in ein neues Morgen hinein zu fahren bis wir unseren jeweiligen Hafen erreichen.

Unsere Schiffe tragen alle und überall auf dieser Welt den gleichen Namen nämlich "LEBEN" und jeder Kapitän auf dem Schiffen heißt "Ich" und jeder schippert durch das Meer mit dem Namen "Gesellschaft" und der Auftrag lautet: An den eigenen Kurs festhalten und das Schiff unbeirrbar in den eigenen Zielhafen zu bringen.

Erst dann darf man einem anderen das Steuer überlassen, aber nicht schon während der Fahrt.
Dazu braucht es gar nicht viel sondern Glauben, Mut, Entschlossenheit, Phantasie, Kreativität, Zuversicht, Nachsicht, Hoffnung und Liebe für das eigene Schiff und an den Kapitän der es befehligt.

AHOI ihr Piraten, Passagiere, Binnenschiffer und Landratten – Mast und Schrotbruch.

Montag, 1. Februar 2016

Gott ist ein Autohändler


Die Frage meines Sohnes"Wieso stirbt der Körper eigentlich?" ergab am Ende ein sehr interessantes Ergebnis. 

"Du bist ja nicht dein Fuss, Arm oder dein Bein, sondern das was du denkst und fühlst. Das kann man ja nicht sehen! Wie ein Fahrer in einem Auto, eben!Der Körper ist nur so etwas wie ein Auto, wenn das Auto alt oder kaputt ist, dann kauft man sich ja auch ein neues Auto! Du kommst von Gott und gehst zu Gott, dazwischen fährst du mit deinem Auto durch die Welt. Wenn es kaputt ist, alt ist, nicht mehr funktioniert, gibst du dein Auto ab und besorgst dir ein neues oder besseres!"

"Und manche haben nur ein Fahrrad oder Turnschuhe?"

"Ähhhh...ja!"

"Ahhh...und die laufen und fahrradfahren haben darum ein Problem mit Menschen die so sind wie ich?"

"Hä?"

"Na ein Auto ist schneller und lauter als sie unterwegs, das stört die Fahrradfahrer und Fußgänger, manchmal ist es auch gefährlich für sie. Manche finden es auch blöd das sie kein Auto haben und hätten so gerne eines."...kurze Nachdenkpause...

"Dann habe ich also ein sehr schnelles Auto, nur nennen wir es als Menschen ADHS...und die es stört haben wahrscheinlich nur ein Fahrrad oder Turnschuhe! Darum fühlen sie sich gestört, haben Angst oder sind einfach nur neidisch weil ich schneller bin! Und darum versuchen manche auch Beulen und Schrammen in mein Auto zu machen! Dann weiß ich jetzt warum Frau Kotzhaus (er nennt seine alte Lehrerin so. Sie beginnt mit B.) so böse zu mir war und riesige Beulen in mein Auto geschlagen hat - sie hat nur Schuhe bekommen! Außerdem hat es an dem Tag, als ich mit meinem Rennwagen zum ersten Mal an ihr vorbeigebraust bin, geregnet und es standen darum Pfützen auf der Straße. Ich bin wahrscheinlich voll durch eine hindurch gefahren und das Pfützenwasser ist dabei dann auf sie geflogen! Ich habe die ganzen Pfützen überhaupt nicht gesehen, ich war zu sehr mit dem Fahren und den ganzen anderen neuen Autos die ich noch nicht kannte, auf der Straße beschäftigt. Das tut mir wirklich sehr leid.“

Ich habe es ihm kurzerhand bestätigt, ob dieses pädagogische wertvoll ist, dass weiß ich nicht.

"Tja, dann hat sie wohl einfach zu wenig gespart gehabt. Sie ist nicht so reich gewesen wie ich im Himmel, dass ich mir mein schnelles ADHS-Auto aussuchen konnte und sie sich eben nur Schuhe für diese Reise kaufen konnte! Oder ihr Auto ist einfach nur alt, alte Autos fahren immer langsamer als neue, außerdem qualmen sie mehr und verschmutzen die Umwelt dadurch auch viel mehr. Neue Autos sind immer besser. Und der Qualm sind dann wohl all die bösen Sachen die sie macht und sagt! Dann ist ihr Auto das was du immer "Dreckschleuder" nennst."

"Äääähhhh....ja doch.....doch ja....ich glaube du hast recht!" Ich gerate in einen Interessenkonflikt.

"Ich bin froh das ich dieses Auto habe, dann kann ich viel mehr sehen und erleben, mit Schuhen kommt man in der gleichen Zeit ja nicht so weit! Ich sehe dann in viel kürzerer Zeit viel mehr auf meiner Reise durch die Welt. Je mehr ich sehe, desto mehr lerne ich, je mehr ich lerne desto mehr weiß ich, je mehr ich weiß desto mehr verdiene ich, je mehr ich verdiene desto reicher bin ich, je reicher ich bin desto mehr kann ich kaufen!"

"Ähhhhh...."

"Dann ist der Himmel ein Autohaus und jeder kann sich dort das Auto kaufen was er möchte, um seine Reise zu machen. Und jeder kann sich die Farbe einfach aussuchen und dort beginnt er dann seine Reise"

"WAS?"

"Na in Afrika sind die Menschen schwarz....sie fahren mit einem schwarzen Auto, in Europa sind die Menschen weiß.....sie fahren mit einem weißen Auto, in Arabien und Brasilien sind die Menschen braun....sie fahren ein braunes Auto. In China sind die Menschen gelb.....sie fahren ein gelbes Auto. In Amerika waren die Menschen früher rot....man nennt die Indianer doch Rothaut, sie fuhren mit einem roten Auto, mittlerweile fahren dort aber viele verschiedene Autos. Auch hier bei uns in Europa sind viele bunte Auto unterwegs. Jeder fährt das gleiche Auto nur hat sich jeder eine andere Farbe gekauft, aber alles sind Autos! Ein rotes Auto fährt nicht schlechter als ein weißes, ein weißes nicht besser als ein schwarzes! Die einen können schneller fahren und die anderen langsamer, aber alle sind Autos."

"Okay?!"

"Jetzt muss ich nur noch all die anderen finden!"

"Welche anderen?"

"Na die anderen, die sich dasselbe schnelle Auto ausgesucht haben wie ich, nur vielleicht in einer anderen Farbe. Ich habe mich für das weiße Rennauto und eine Reise die in Europa anfängt entschieden, damals im Autohof im Himmel ausgesucht. Para hat sich das schnelle Auto in dunkelbraun und seinen Start im Sudan ausgesucht. Aber beide sind wir schnelle Autos mit denen die Leute mit den alten oder langsamen Autos, und die fahrradfahrenden und laufenden Menschen ein Problem haben. Wir haben beide ADHS! Mercedes hat große und kleine Autos, Mercedes hat aber auch Formel1 Autos, die sehr laut und sehr schnell sind!"

"Könnte sein!"

"Dann sind unsere Eltern die Mechaniker!"

"Was bin ich?"

"Ein Mechaniker!"

"Warum?"

"Mama, weißt du eigentlich was Mechaniker machen?" Glaubt mein Kind ich leide bereits unter Demenz? Also bitte...TZZZZZZZ.

"Ja ich weiß was die machen!" gebe ich zur Antwort

"Dann ist das doch auch nicht so schwer zu verstehen."

"Erkläre es mir trotzdem, vielleicht habe ich es ja auch falsch verstanden!"

Er verdreht die Augen "Na gut, Mechaniker wechseln die Räder, sie tauschen die Bremsen, sie wechseln das Öl, und noch viel mehr. Aber eigentlich reparieren sie nur das, was andere kaputt gemacht haben. Egal ob es der Fahrer selber war oder ein Unfall mit einem anderem Auto, einem Fahrradfahrer oder Fußgänger. Sie versuchen es wieder in Ordnung zu bringen, damit der Fahrer weiter mit seinem Auto fahren kann. "

"So gesehen hast du vielleicht recht, aber nicht alle Eltern sind so!"

"Ohhhh Mama, es gibt eben gute und schlechte Mechaniker, dann gibt es auch noch Meister. Die guten sind in der Mehrzahl, die schlechten in der Unterzahl und die Meister sind sehr selten. Manche lernen auch noch. Hast du schon einmal in eine Autowerkstatt geschaut? Ein einziger Meister, ganz viele die es können, einige besser und andere schlechter und dann gibt es noch die die es erst noch lernen wollen!"

"Okay, verstanden!“

Das Kind strahlt über das ganze Gesicht (ohne Ohren würde er wohl im Kreis lachen).
„Mama?! Vielleicht kann ich den Menschen die sich damals kein Auto kaufen konnten ja helfen?"
"Hä?" Ich verstehe nur Bahnhof
"Nun, ich könnte ihnen ja etwas von meinem Reichtum abgegeben oder von meinem Preisgeld bei den ganzen Rennen, dann haben sie sich doch mehr angesammelt und können sich beim nächsten Mal auch ein Auto leisten. Wenn sie es zur Bank bringen, dann bekommen sie doch auch Zinsen dafür. Das ist in der Himmelsbank bestimmt nicht anders."
Ich gebe zu bedenken, dass sie dieses vielleicht nicht annehmen möchten, aus falschem Stolz oder reiner Scham heraus, andere könnten es auch verschwenden und hätten dann trotzdem nichts.
Er zuckt lediglich die Schultern "Tja, dann haben sie eben Pech gehabt, man kann niemanden zu seinem Glück zwingen. Annehmen und sparen müssen sie es schon selbst, dass ist dann aber nicht mein sondern ihr Problem!"
Ich kann nicht anders, ich muss ihm recht geben.
"Mama?!" fragt er
"HM?"
"Gott ist also einfach nur ein riesiger Autohändler und der Himmel ein riesiger Autohof, woher die neuen Autos kommen und wohin die alten gehen! Das ist gut so, dann geht wenigstens nichts verloren!“
Ich glaube er hat recht...

Freitag, 29. Januar 2016

Zauberhaftes Abenteuerland

Kannst du dich noch an die Zeit erinnern, als du das Leben und die Welt voller Staunen und Ehrfurcht betrachtetest? Schon die kleinste Kleinigkeit empfandest du schon als spannend, die Welt war aufregend und voller Magie. Schmetterlinge, die durch Lüfte flatterten wie ein merkwürdiges Blatt, der Rauhreif auf dem Gras und Bäumen faszinierte dich ebenso wie ein Stein am Boden. Du zähltest die Tage bis zum Geburtstag, aber noch mehr die bis zum magischen Heiligen Abend, auch wenn du nicht verstandest, wie der Weihnachtsmann es schaffen konnte, in nur einer einzigen Nacht weltweit alle Kinder zu besuchen und zu beschenken. Du wusstest nur, er schafft es irgendwie und er wird an dich denken, er wird kommen, er lässt dich nicht im Stich. Wenn dir dann ein Zahn ausfiel, warst du total aufgeregt, denn du wusstest die Zahnfee würde in der Nacht zu dir kommen.

Elfen tanzten noch im Garten, ganz gleich wo du warst, überall tanzten sie um dich herum. Haustiere waren wie Menschen und die besten Freunde, Rentiere konnten fliegen und deine Spielzeuge verwandelten sich in lebendige Wesen. Deine Fantasie kannte keine Grenzen, dein Glauben war grenzenlos, dein Herz war voller Freude, du konntest nach den Sternen greifen und deine Träume erfüllten sich. Du glaubtest nicht nur daran dass das Leben voller Magie und Zauberei sei, sondern du warst durch und durch davon überzeugt.


Einer der Gründe, warum normal entwickelte Erwachsene so gerne Kinder um sich haben, weil man durch Kinder diese Gefühle, die Abenteuer und diesen Zauber noch einmal durchlebt. Die meisten Erwachsenen hatten als Kinder dieses exquisite Gefühl, dass alles gut und zauberhaft sei, dass nichts jemals die Freude würde trüben können, jeder neue Tag versprach nur noch mehr Abenteuer, Aufregung, Zauber und Wunder. Allmählich wurdest du erwachsen, Verantwortlichkeit, Probleme und Schwierigkeiten forderten ihren Tribut. Der Zauber an den du als Kind glaubtest, verblasste und verschwand, du verlorst deine Illusionen.

Was wirst du sagen, wenn ich dir jetzt erzähle, dass
...die entzauberte Sicht der Erwachsenen falsch ist?
...dass der Zauber an den du glaubtest real ist, so real wie du selbst?
...dass diese Magie wirklich existiert und lebt?
Du wirst mich im schlimmsten Fall für absolut verrückt erklären und den Blog schließen. Das ist dein gutes Recht und ich kann dich da vollkommen verstehen. Aber, da du auch den letzten Satz noch gelesen hast, warte noch einen kleinen Augenblick...diesen einen Moment hast du mit Sicherheit noch.

Das Leben ist viel wundersamer, als du es dir als Kind vorgestellt hast, viel atemberaubender, aufregender und ehrfurchtsgebietender, als alles was du jemals zuvor gesehen hast. Du wirst vielleicht keine fliegenden Rentiere sehen, aber du wirst die Dinge sehen, die du immer gerne sehen wolltest. Du wirst Dinge erleben und sehen, die du schon immer erleben und sehen wolltest. Du wirst, wie beim Weihnachtsmann niemals genau wissen, wie die Dinge sich zusammenfügen, dass deine Träume sich erfüllen und sie einfach passieren.  Die Magie wirkt dort wo sie das Auge nicht erfassen kann, im Unsichtbaren - aber genau das ist ja das spannende daran. Wenn du weisst wie du diese Magie aktivieren und hervorbringen kannst, dann wirst du das Leben deiner Träume leben können. Du wirst dich darüber wundern, wie du diesen Glauben an die Magie überhaupt aufgeben konntest.
Bist du bereit dich auf das Abenteuer einzulassen?
Bist du bereit die Magie erneut zu entdecken?
Bist du bereit jeden Tag wie damals als Kind von Ehrfurcht und Staunen erfüllt zu sein?
Bist du bereit noch einmal in eine Welt abzutauchen, die du schon vor langer Zeit verlassen hast?

Spätestens hier hättest du abbrechen müssen, aber du hast es nicht getan.

Also gut, dann beginnen wir jetzt unsere Reise zurück ins Abenteuer- und Zauberland....

Unser erster Stopp geht mehr als tausend Jahre in die Zeit zurück, zu einem damals noch geheimen Text. Es hat zu allerhand Mißverständnisse und viele auf Irrwege geführt. Viele Menschen waren vor einem Rätsel gestellt, dessen Lösung sie gesucht haben.
Auch du wirst zugeben müssen, dass dir dieser Text ziemlich unfair vorkommt, das er irgendwie überhaupt nicht gerecht ist und sowieso und überhaupt. Diese Stelle enthält ein Rätsel, doch wenn du die Lösung für dich herausgefunden hast, dann wird sich deine gesamte Welt verändern. Die Antwort ist in einem einzigen kleinen Wort verborgen und ist im Verlauf der Jahrhunderte und Jahrtausenden dem Großteil der Menschen entgangen. Aber kommen wir zuerst zu dem Text.

"Wer da hat, dem wird gegeben werden, dass er die Fülle habe.
Wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen werden, was er hat."

Ja, es klingt wirklich ziemlich ungerecht. Wer etwas besitzt, der bekommt noch etwas dazu. Wer nichts hat, dem wird auch noch das genommen was er besitzt. Du wirst bestimmt denken oder sagen "Ja die Reichen werden reicher und die Armen immer ärmer!"
Darf ich deinen Gedankengang kurz unterbrechen?! Du bist auf dem Holzweg und wie Millionen andere darauf reingefallen. Macht aber nichts, das ist keine Schande, wenn sich schon ganz andere davon haben auf Irrwege haben führen lassen und mit ihnen Millionen anderer, da ist ein Einzelner keine Schande.
Ich sagte doch, es ist ein Rätsel, es enthält ein Geheimnis und die Lösung besteht aus einem einzigen Wort, wenn du die Lösung herausgefunden hast wird sich eine ganz neue Welt für dich öffnen. Schon vergessen?

 Die Lösung lautet ganz schlicht und einfach: DANKBARKEIT!

Egal was auch immer, sei dankbar für alles was dir widerfährt, denn es bringt dich weiter, es lässt dich Erfahrungen und neue Erkenntnisse sammeln. Glaubst du nicht? Wozu soll eine Krankheit gut sein? Nun, dein Körper hat die Möglichkeit sich auszuruhen und dein Immunsystem wird für gewöhnlich mit jeder durchgemachten Krankheit nur stärker und nicht schwächer.
Negative Erfahrungen lassen dich die positiven erst wertschätzen. Schlechte Menschen machen dich dankbar für die guten Menschen. Eine schwere Krankheit macht dich dankbar für die Gesundheit oder auch für die medizinische Versorgung.

Verstehst du?!
Wirklich arm ist derjenige, der für nichts Dankbarkeit empfinden kann und täglich wird er ärme, Leben immer leerer und hohler. Irgendwann macht nichts mehr Sinn, er resigniert, sucht teure Hilfe in Büchern, bei Ärzten, Psychologen, Geistheiler, Schamanen usw., bucht eine teure Reise nach der anderen, stürzt sich von einem Abenteuer in das nächste, bringt sein Leben und seine Gesundheit bei immer extremeren Sportarten in Gefahr,  ....uvm. Alles nur mit dem Ziel die quälende Leere im Inneren zu vertreiben und den Kick zu bekommen.
Natürlich kommt er irgendwann vielleicht auch zu der Erkenntnis, vielleicht wenn er geschwächt von der Krankheit die er sich in irgendeinem tropischen Land bei irgendeinem Liebesabenteuer zugezogen hat, das er alles dafür geben würde wieder gesund zu sein. Oder wenn er vollkommen verschuldet, Oder von allen Freunden/der Familie verlassen, ......
Das er sein Leben mit allem was dazu gehörte, besser hätte schätzen müssen und all das Vergangene niemals in Gefahr hätte bringen dürfen.
 

Wer alles als selbstverständlich hinnimmt, erlebt keine Wunder und Abenteuer mehr, alles ist immer der gleiche Brei, der auf Dauer unerträglich wird.

Ein Kind denkt sich nichts dabei, wenn es krank ist, es freut sich oder vielmehr ist mit seinem ganzen sein dankbar dafür, wenn es wieder gesund ist und es wieder zauberhafte Dinge entdecken kann. Ein Kind unterscheidet nicht zwischen hellhäutige und dunkelhäutige Menschen, es ist mit seinem ganzen Sein dankbar jemanden zum Spielen zu haben und Abenteuer mit ihm zu erleben. Es unterscheidet nicht zwischen arm und reich, es ist dankbar wenn es Essen und Zuwendung bekommt. Es ist dankbar dafür, dass dieses fiese Gefühl im Bauch aufhört, es ist dankbar für dieses warme kitzelnde Gefühl im Inneren wenn es umarmt wird. Es ist glücklich, wenn sich jemand bei ihm bedankt, es freut sich wenn er einem anderen eine Freude machen konnte. Es ist dankbar für das Blatt Papier und den Stift mit dem es einem anderen eine Freude malen konnte. Dankbar für die Blumen, denn durch sie konnte er die Wespe beobachten und einem anderen eine Freude in Form eines Blumenstraußes machen. Es ist dankbar für seine Eltern, denn sie geben ihm die Sicherheit das jedes Abenteuer gut enden wird, auch die schlechten und braucht sich deshalb nicht zu fürchten.

Sag "Danke!" das braucht man einem Kind nicht zu sagen, denn sein ganzes Sein bezeugt die Dankbarkeit die es empfindet.

Wer die Dankbarkeit besitzt, wird noch mehr Fülle in seinem Leben haben. Aber wer sie nicht besitzt, wird stetig mehr verlieren, immer ärmer werden, bis er gar nichts mehr besitzt. Er sieht nämlich nicht mehr was ihm Gutes widerfährt, er nimmt alles für selbstverständlich und es wird immer weniger werden.
Aber nichts ist selbstverständlich, überhaupt nichts. Nicht die Gesundheit, nicht die Bäume die Schatten spenden, nicht die Freunde, nicht das Bett, nicht die Nahrung, nicht die Parkbank, nicht der Mülleimer, nicht der Wald, nicht die blühenden Blumen, nicht der Schnee, nicht die ziehenden Wolken, nicht der Regen, nicht der Wind und auch die Sonne nicht,  rein gar nichts ist selbstverständlich. Aber man merkt es erst wenn man es nicht mehr hat.  Stell dir vor es würde die Nacht nicht geben und es wäre immer nur Tag, keine Sterne, keinen Mond, keine Vögel die ihr Abendlied zwitschern, keine Grillen die ihre abendliches Lied zirpen, keine Glühwürmchen, keine Eulen, ja noch nicht einmal mehr das gruseln und die anschließende Erleichterung wenn es statt des schwarzen Mannes unterm Bett nur die halbleere Luftmatratze wäre in diesem Fall möglich, auch keine bunten leuchtende Laternen die sich ihren Weg durch die Dunkelheit bahnen, keine flackernden Kerzen und Fackeln.
Was wäre die Welt
....ohne Wasser.....
....ohne Regen.....
....ohne Sonne....
....ohne Bäume.....
.....ohne Tiere......
.....ohne Blumen....
.....ohne Gras......
....ohne Meere....
....ohne Berge....
....ohne Schnee.....
.....ohne Lakritzbonbons......
.....ohne Schokolade.......
.....ohne Farbe.......
.....ohne Papier.....
.....ohne Freunde......
.....ohne Liebe......
.....ohne andere.....
.....ohne Bücher......
....ohne Wolken......
.....ohne Parkbänke.....
......ohne Oliven........
.....ohne Nahrungsmittel......

.....ohne Häuser......
.....ohne Kleidung......
 ....ohne .....Entscheide selbst mit welchem Wort du diese Lücke füllen möchtest......?????????

Verstehst du es jetzt besser?

Dankbarkeit ist der Schlüssel zu vielem, wenn nicht gar zu allem!
Denke einfach einmal darüber nach, für was im Leben du dankbar bist? Was läuft gut in deinem Leben? Für welche Erfahrungen bist du dankbar? Für welche Menschen in deinem Leben bist du dankbar? Für was alles in deinem Leben darfst du dankbar sein ....usw...usw....usw....
Du wirst sehen, wie du jeden Tag ein wenig mehr Zauber und Magie in dein Leben bringst, wenn du anfängst Dankbarkeit zu empfinden und weiterzugeben, nichts mehr als Selbstverständlichkeit anzusehen sondern als etwas Besonderes.




Dienstag, 26. Januar 2016

Auf der Suche

Wenn ich Gott suche, dann gehe ich in die Natur, denn dort finde ich ihn jedes Mal ohne ihn suchen zu müssen. Aber in der Kirche finde ich ihn nie,da sehe ich nur Zwietracht, Tod, Ausgrenzung, Bewertung, Status und Oberflächlichkeit. 
Aber gehe ich in die Natur, der Wind streicht mir warm durchs Gesicht und zaust mir mein Haar, unter einem Stein finde ich Leben, ich sehe Kräuter wild auf den Wiesen stehen, die mir und anderen vielfach bei Gebrechen heilen helfen, die erfrischen und Schmerzen lindern.

Ich sehe einen riesigen 80jährigen Baum und den gleichen als 1jährigen gleich daneben, ich bin beeindruckt, wie jung und alt harmonisch nebeneinander stehen. 


Ich gehe meinen Weg ein Stück weiter und sehe dort Kühe stehen, die mich aus weiter Ferne schon zu grüßen schein, indem sie ihr urtypisches und freundliches muhen anstimmen wie sie es durch alle Zeiten hindurch immer getan haben, ich grüße zurück.





Eine setzt sich von der Gruppe ab und ruft “Komm geselle Dich zu uns. Ist heute nicht ein wunderschöner Tag, so schön wie der gestrige und schön wie der morgige. Warum hast Du es denn so eilig? Das Leben ist doch nicht nur Hast. Ich verstehe euch Menschen nicht, ihr arbeitet und arbeitet, aber nie habt ihr Zeit, nie gönnt ihr euch eine Pause, selbst in eurer Freizeit habt ihr Streß. Wie wollt ihr euch da denn erholen. Ich mag ja nur eine dumme Kuh sein, aber selbst ich weiß, das jeder eine Pause braucht, denn auch ich arbeite jeden Tag. Ich gebe meine Milch, das ist meine Arbeit. Aber dieses könnte ich nicht, würde ich mich permanent melken lassen und würde nie auf die Wiese kommen, nie eine Pause einlegen, darum gebe ich nur zweimal täglich meine Milch, alles andere würde mir meine Kraft nehmen und am Ende könnte ich meine Arbeit nicht mehr erledigen und zu meiner Zufriedenheit erfüllen. Es würde mich aussaugen, ausbrennen und nach einiger Zeit würde ich keine Milch mehr geben, ich würde mich nutzlos fühlen. Ich würde krank werden, es wäre bestimmt mein Tod, man würde mich nicht mehr brauchen, was mich wirklich am Ende töten würde. Nein, nein, Pausen müssen sein, sonst bleibt man nicht leistungsstark. Einst war ich ein Kalb und ich sprang hinter Schmetterlingen her, ich rannte über Wiesen, ich hatte Spaß, es war das Paradies. Ich sah die anderen Kühe, alte Kühe sie durften mehr als ich, ich war nur niedlich aber nützlich war ich sicherlich für niemanden, außer für mich. Immer wieder eckte ich an, weil ich einen Zaun durchbrach, jeder hatte seine liebe Not mit mir.

Zu der Zeit, bewunderte ich meine Mutter, meine Tanten, sie waren alle so gelassen, wichtig, denn sie sicherten alle das Überleben des Hofes auf dem ich aufwuchs. Sie standen immer im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, jeder hatte für sie ein lobendes Wort, einen anerkennenden Blick. Ich wollte auch wichtig sein, ich wollte die Wichtigste von allen werden. Ich wollte auch so gelobt, anerkannt und so bewundert werden, ja ich wollte gar die Anerkannteste werdenn. Ich mußte die Beste werden, besser als alle anderen, wenn ich wollte das sie in mir nicht immer nur ein dummes kleines Kälbchen sahen. Ich mußte ihnen die Arbeit erleichtern, sie waren alle so gut zu mir, sie sorgten dafür das auch für mich ausreichend da war. Ich wollte ihnen all das Gute das sie mir taten zurückgeben, ich wollte das sie stolz auf mich waren, ich wollte ihr Lob. Ich malte mir aus, was sie wohl sagen würden, in den schönsten Farben malte ich es mir aus. Ich hatte einen Plan, ich wollte ich fortan alles in meiner Macht Mögliche tun, um es bis ganz nach oben zu bringen. Ich wollte das sie sich freuten, das sie mich akzeptierten, ich wollte mich anpassen, damit ich nicht mehr aneckte und wie die anderen waren. Eine leistungsstarke Kuh, die anderen ihr Leben erleichterte und wegen ihrer Leistung von ihnen geliebt und anerkannt werden würde

Ich schuftete und leistete, doch die Anerkennung blieb aus, also leistete ich immer mehr. Ich verkürzte meine Weidengänge, fraß weniger, da ich meinte die anderen hätten es mehr als ich verdient, das sie mehr zu fressen bräuchten wie ich. Manche waren bedeutend jünger als ich, andere bedeutend älter, die einen brauchten also mehr als ich weil sie erst noch stark werden mußten, die anderen hatten schon mehr geleistet wie ich so dass sie sich mehr Futter verdient hatten. Es gab immer einen Grund für mich, zu glauben das den anderen mehr zustünde als mir. So waren da noch andere, die wurden vor den Karren oder Pflug gespannt, sie leisteten also harte körperliche Arbeit im Gegensatz zu mir, ich stand ja nur rum um gab mich, damit hatten auch sie sich mehr Futter und Weidengänge verdient. Ging ich auf die Weide hatte ich stets ein schlechtes Gewissen, denn ich glaubte ich hätte es mir nicht verdient, fraß ich die ganze mir zugedachte Portion Futter, hatte ich ein schlechtes Gewissen, weil ich glaubte ich hätte es nicht verdient. Bekam ich eine Extraportion Futter, hatte ich ein schlechtes Gewissen, weil ich glaubte ich hätte sie nicht verdient. Gewann ich einen Preis für meine gute Leistung, so hatte ich ein schlechtes Gewissen, weil ich glaubte ich hätte es nicht verdient, sondern andere eher als ich. Lobte man mich für meine gute Leistung, hatte ich ein schlechtes Gewissen und tat sie als unbedeutend ab, weil ich glaubte andere hätten eher ein Lob verdient. Ich steigerte mein Pensum immer mehr, ich leistete und schuftete immer mehr. Ich bot meine Hilfe an, wo immer ich konnte, ich kümmerte mich neben meine auch um die Kälber anderer Kühe, damit ihre Mütter Zeit fänden zu grasen, denn sie hatten es schließlich nötiger als ich. Aber die Anerkennung der anderen blieb immer aus, nie war es scheinbar genug was ich leistete, also mußte ich noch mehr leisten. Nie kam ein Dank für das was ich tat, also mußte ich mehr tun. Aber je mehr ich leistete, je mehr ich machte, desto mehr fühlte ich mich allein und isoliert, aber ich dachte es sei Einbildung, denn ich war doch umgeben von meinesgleichen, aber ich fühlte mich ihnen dennoch nicht zugehörig. Ich war allein in einer ganzen Herde von Kühen, aber ich wurde immer einsamer. Du magst vielleicht denken, Einsamkeit ist schön, dann hast Du recht, aber Alleinsein ist etwas völlig anderes. Einsam sein allein, ist schlimm, aber einsam sein in einer Familie, das ist weitaus schlimmer. Irgendwann grenzte man mich bewußt aus, so dass ich es nicht mehr auf meine Einbildung schieben konnte. Sie drehten sich um, wenn ich kam. Sie grüßten mich nicht oder gaben meinen Gruß nur aus Höflichkeit zurück, aber immer öfter hörte ich wie sie hinter meinen Rücken über mich lästerten, sie erfanden die abenteuerlichsten Geschichten. Sie sagten ich würde Drogen nehmen, weil ich diese Leistung erbrachte. Sie sagten nicht ich allein würde diese Mengen an Milch geben, sondern andere Kühe würden mir deren Milch dazugeben. Ich wurde in dieser Zeit immer einsamer, immer mehr plagte mich mein Gewissen. Und dann, ja dann wurde ich krank, ich konnte mich kaum noch auf den Beinen halten, ich war müde so unendlich müde, am liebsten hätte ich meine Box nicht verlassen. Nur mühsam raffte ich mich auf, um an mein Tageswerk zu gehen, doch auch dort fiel ich immer weiter in meinen Leistungen zurück, ich gab weniger Milch als die anderen. Doch statt Hilfe oder Mitleid zu bekommen, kritisierten sie mich, sie machten mich fertig und grenzten mich weiter aus. Die sonst zu mir gehalten hatten, verließen mich, denn ich konnte ihnen ja nicht mehr helfen. Von all den vielen Freunden, die ich einst hatte, um deren Kälber ich mich gerne gekümmert hatte, denen ich mit Milch für ihre Kinder aushalf, wandten sich von mir ab, auch meine Familie kritisierte mich immer mehr. Sie sagten das Leben mit mir würde ihnen keinen Spaß mehr machen, weil ich ständig meckern würde, weil sie selbst mehr leisten mußten. Meine Welt war seit Jahren schon düster, aber jetzt ging ich immer weiter in die tiefste Dunkelheit, ich hatte kein Lust mehr zu Leben, ich wollte nur noch sterben. Ich hoffte darauf mir ein Bein zu brechen, damit man mich zur Notschlachtung gab. Und dann passierte etwas, als meine Milch fast vollständig versiegte das ich eine Stimme in meinem Kopf hörte und sie sagte mir "Bertha, Du brauchst eine Auszeit, Du hast soviel geleistet und Dir nie eine Pause gegönnt, weil immer alles andere wichtiger war als Du! Jetzt bist Du dran." Ich überlegte kurz und dann tat ich es, alle anderen Kühe des Hofes, alle auf den Höfen ringsherum sagten es wäre Blödsinn, es war für sie nicht erkennbar warum ausgerechnet ich eine Auszeit brauchte.
 
Ich nahme mir diese Auszeit und habe es bis heute hinzu nicht bereut, denn ich fand zurück zu mir, zu dem Kalb das ich einst war. Das Licht kam in dieser Zeit zurück in mein Leben, meine Welt wurde wieder bunt und die Sonne ging in mir auf. Ich wußte wieder wer ich war. Als ich zurückkam war ich wieder leistungsstark, aber auch selbstbewußt genug NEIN anstatt Ja zu sagen. Wenn Du all dieses kennst, dann höre auf meinen Rat: Kehre um, denn es tötet Dich am Ende, vertraue mir, ich weiß wovon ich spreche, denn ich bin diesem Tode nur knapp entronnen. Hör auf Dein Inneres wenn es zu Dir spricht. Es kennt als einzigste Deine Wahrheit!" Und dann nickt sie mir noch einmal zu, dreht sich um, gesellt sich kurz darauf wieder zu ihrer Gruppe und ich setze meinen Weg fort. '
Ich komme an eine Koppel hier sehe ich Pferde über die Wiese auf mich zu galoppieren, weil sie sich an mich erinnern, gab ich ihnen doch ein einziges Mal ein Stück meiner Karotte ab, fröhlich freundlich stupsen sie mich an, warm und weich sind ihre Mäuler und ihr Atem, ich bin aufs Neue fasziniert.
Die Vögel pfeifen und trällern ihre Lieder, sie singen, stimmen in das Lied der anderen mit ein, einer anders als der andere, jeder auf seine urtypische Art und Weise wie seit jeher, aber dennoch stört der Ton des einen den anderen nicht, ein jeder von ihnen weiß, der andere singt in der gleichen Symphonie zu Ehren des Einen mit. Ist Teil das Großen ganzen.


Die Schmetterlinge flattern über die Wiese, in allen erdenklichen Farben und Größen, anerkannt vom jeweils anderen, wissend das sie alle dem gleichen Ruf und Auftrag folgen. Sie erfreuen mein Auge mit ihrer Spielerei, sie erquicken meine Seele mit ihrer Leichtigkeit aber dennoch voranstrebend und in die höchsten Höhen aufsteigend, sie scheinen zu tanzen und zu jauchzen, sich ihres Lebens erfreuen.


Ich setze mich auf die Bank am Wegesrand, ich pausiere um neue Kraft zu tanken, ich sehe den Schmetterlingen bei ihrem Freudentanz zu, plötzlich löst sich einer aus der Gruppe, tanzt um mich herum und ruft “Komm tanz mit uns. Komm, das Leben ist doch so schön, das Leben ist bunt, das Leben ist Arbeit, das Leben erfordert Kraft aber es ist auch und in erster Linie ein Vergnügen und es ist so unendlich schln. Komm tanz mit uns, schwing Dich mit uns auf in die höchsten Höhen, es kostet Dich ein wenig Anstrengung, aber es ist leicht wenn Du das unbedeutende und nichtige zurückläßt, wirf alles ab was Dich nach unten zieht. Du kannst fliegen, in der Sonne tanzen, wie wir, wenn Du Dich auf das wirklich Wichtige im Leben konzentrierst, Du mußt nur zu unterscheiden lernen. Denn das wirklich Wichtige kostet Dich keine Reichtümer, es kostet Dich keine Kraft, es kostet Dich keine Arbeit, es kostet Dich weder Nerven noch Ruhe, es bereitet Dir weder Schmerz noch Pein. Das wirklich Wichtige gibt Dir Reichtum, Kraft, Ruhe, schont Deine Nerven, es lindert und heilt Deinen Schmerz, Deine Pein. Denn das einzige was zählt ist Dein Herz, Deine Seele. Lerne zu begreifen, Mensch, das Du perfekt bist, das Du perfekt erschaffen wurdest. Uns ist dieses bewußt, darum steigen wir in die höchsten Höhen und tauchen hinab in die tiefsten Tiefen. Wir fliegen in den Tälern ebenso wie in den Bergen. Das einzige was Du tun mußt ist mit Herz, Leib und Seele bei der Sache zu sein, wenn eines aber nicht dabei sein kann oder will, dann ist es falsch. Nur wenn alle drei sich zu einer Sache bekennen, dann ist sie es wert. Achte auf Dein Inneres, achte auf das goldene Licht in Dir, achte die Stimme in Dir. Laß nicht zu das äußere Umstände bestimmen wie Du Dich fühlst, das sie bestimmen ob Du glücklich bist, Du bist es der allein dafür verantwortlich bist. Du mußt nicht die Wege der anderen beschreiten, Du mußt Deiner Bestimmung und Deinem Lebensweg folgen, egal ob andere dafür Verständnis haben oder nicht. Es ist nicht ihr Weg, es ist Dein Weg. Dein Weg, Deine Bestimmung hier auf Erden, wenn Du ihr folgst wirst Du all das haben wonach Du Dich so sehr sehnst. Vertraue mir, auch ich habe gelernt zu fliegen, denn einst war auch ich an die Erde gebunden, einst war auch ich schwerfällig, einst war auch mein Leben mühselig, ich war häßlich viele verachteten mich, sie verscheuchten mich, sie trachteten mir nach dem Leben, nur wenige erkannten meine Schönheit. Ich war des Lebens überdrüssig, ich wollte nur noch sterben, ich zog mich zurück, ich grenzte die Welt aus, baute eine Barriere zwischen mir und der Welt, ich konzentrierte mich auf mein Inneres. Dadurch reifte ich heran, mehr und mehr, ich kam immer mehr zu mir selbst, ich fand mich und als ich mich gefunden hatte, riß ich die Barriere zwischen mir und die Welt, die ich einst errichtete, ein. Ich brach aus und flog davon.




 
Meine Schönheit war schon immer in mir, immer schon, doch nur wenige nicht einmal ich, erkannten sie, wollten sie oft auch nicht erkennen. Nur wenige gaben mir den Raum mich selbst zu leben, meiner Bestimmung, meinem Weg zu folgen. Ichweiß sehr wohl um den Schmerz den Du mit Dir trägst. Ich habe ihn durchlebt, einst, ebenso wie Du jetzt. Vertraue mir wenn ich Dir sage, all das gehört dazu, bis Du Dich selbst gefunden hast und Deiner Bestimmung folgst. Habe den Mut Du selbst zu sein, habe den Mut Deinem Weg zu folgen, dann wirst auch Du einst fliegen. Dann wirst auch Du in die höchsten Höhen steigen, tanzen und glücklich sein! Der Weg dorthin ist nicht einfach, er ist recht mühselig, aber die Mühe lohnt sich, denn der Preis der am Ende auf Dich wartet ist es mehr als wert, verlasse Dich darauf.”

 Nach diesen Worten verschwand er, gesellte sich zurück auf die Wiese und tanzte wieder mit den anderen im Sonnenlicht, ich sah ihn noch herumwirbeln bis ich ihn im Gewimmel letztlich aus den Augen verlor und ich mich wieder auf meinen Weg machte.

Wenig später kommt mir ein Wanderer entgegen und sagt "Grüß Gott" da weiß ich, Er ist überall um mich herum und ich fühle mich sicher und geborgen. Hier fühle ich mich angenommen und akzeptiert. Wenn ich Gott suche, dann gehe ich in die Natur und dort finde ich ihn jedes Mal.

Aber in der Kirche finde ich ihn nie, da sehe ich nur Menschen, die zwar an Gott glauben zu scheinen, aber damit beschäftigt sind, die Fehler der anderen zu beobachten, festzustellen was wer trägt, wer die Augen beim Gebet verschließt, wer schief sing um am Ende des sog, Gottesdienstes etwas bei seinem Klüngel über den jeweis anderen zu berichten. Da wird dann gewispert "Hast Du gesehen, die/der hat....?" Ich merke dann wie ich zu laufen beginne, nur weg von diesem schrecklichen Ort, bevor ich lausche oder mich beteilige. Stolpere ich bei diesem Lauf und geh zu Boden, dann vielleicht mit ein wenig Glück reicht mir einer die Hand und hilft mir auf, einer von so vielen um mich herum, aber meist bemerken sie es nicht, weil sie zu sehr mit dem Austausch ihres Klatsches und Tratsches beschäftigt sind, muß ich allein wieder aufstehen.

evangelisch-reformierte Martinskirche zu Bunde


Nein, hier ist Gott nicht, das kann nicht sein, wenn das Gott ist dann will ich nicht mehr an diesen Gott glauben, wenn ich das sehe, dann sehe ich einen recht merk- und fragwürdigen Gott. So ganz anders als der Gott, den ich kennengelernt habe. Der Gott der in allem und jedem steckt, draußen in der Natur, im Freien. 



Und dann passiert es, ein Schmetterling huscht an mir vorbei, auf der Kirchturmspitze beginnt ein Vogel zu trällern, von einem Hausdach antwortet ihm ein anderer, aus der Ferne ruft eine Kuh, als würde auch sie antworten, eine Biene summt vorbei, als würden sie mich zum aufstehen ermuntern, als würden sie sagen “Komm, steh auf, Du brauchst nicht vor ihnen und ihrem Geheuchel zu kriechen! Der Herr ist nah, er richtet die Gefallenen wieder auf! Erinnere Dich, Du weißt es, hast es schon immer gewußt!” Die Sonne bricht hinter einer Wolke hervor, es scheint, als würde mir der Himmel zublinzeln, mich wärmen und zum aufstehen ermuntern, und da merke ich, ich bin im Freien, ich bin draußen, auch hier bin ich in der Natur.
Ja hier ist Gott, mein Gott ist da, ich spüre ihn und es ist der Gott der anderen der weiterhin in der düsteren und muffigen Kirche sitzt, sich ihren Klatsch und Tratsch anhört und dabei zusieht wie einer nach dem anderen und durch den anderen zu Fall kommt, als ginge ihn all das nichts an. Es ist ein kalter und gleichgültiger Gott, mit diesem kann ich nichts anfangen, es ist als wäre er tot. Was soll ich aber mit einem toten Gott, dem es recht egal ist, was die Menschen sprechen und wie sie sich gegenseitig ausgrenzen und fertigmachen? Nein, dieser Gott kann gerne der Gott der Toten sein und bleiben, er kann gerne gemeinsam mit den Toten die Toten begraben.


Ich wähle für mich den lebendigen Gott, der in allem und jedem lebendigen steckt. Der Gott der Lebenden der mit den Lebenden ist und sie ihren gesamten Lebensweg begleitet.
Der alles durchdringende, lebendige und liebende Gott, dessen Funken in allem und jedem wahren lebendigen zu erkennen ist. Der Gott der die Gefallenen aufrichtet, die Einsamen begleitet, die Kranken heilt und die Traurigen tröstet, der Gott der den Ausgegrenzten die Hand reicht und in die Seelen und Herzen der Menschen schaut statt auf ihr Äußeres. Der Gott der die Wahrheit, das Gute, das Einzigartigen, die Stärken und die Taten des jeweiligen kennt. Der auch ihre Lügen, das Schlechte, die Schwächen und Verfehlungen kennt, aber sie dennoch nicht als wertlos betrachtet. Der gerechte Gott, der den ganzen Menschen sieht und nicht nur seine Stärken oder seine Schwächen.

Ich wähle den Gott, von dem mein guter bester Freund Jeshua (lat. Iesus, eingedeutscht Jesus) einst erzählte, der liebendem heilende und tröstende Vater, dessen allumfassender Schutz makellos ist.

Der Gott der Hoffnung, Licht und Kraft gibt.

Montag, 25. Januar 2016

Ein Engel Namens MAMA

 
Ein Engel namens "Mama"Es war einmal ein Kind,
das bereit war geboren zu werden.

Das Kind fragte Gott:

"Sie sagen mir, daß Du mich morgen
auf die Erde schicken wirst,
aber wie soll ich dort leben,
wo ich doch so klein und hilflos bin?

Gott antwortete:

"Von all den vielen Engeln, suche ich einen für Dich aus.
Dein Engel wird auf Dich warten und auf Dich aufpassen."

Das Kind erkundigte sich weiter:

"Aber sag, hier im Himmel brauche ich nichts zu tun,
ausser singen und lachen, um fröhlich zu sein."

Gott sagte:

"Dein Engel wird für Dich singen
und auch für Dich lachen, jeden Tag.
Und Du wirst die Liebe Deines Engels fühlen
und sehr glücklich sein."

Wieder fragte das Kind:

" Und wie werde ich in der Lage sein
die Leute zu verstehen, wenn sie zu mir sprechen
und ich die Sprache nicht kenne?"

Gott sagte:

"Dein Engel wird Dir die schönsten
und süssesten Worte sagen,
die Du jemals hören wirst,
und mit viel Ruhe und Geduld wird
Dein Engel Dich lehren zu sprechen."

"Und was werde ich tun,
wenn ich mit Dir reden möchte?"

Gott sagte:

"Dein Engel wird Deine Hände aneinanderlegen
und Dich lehren zu beten."

"Ich habe gehört,
daß es auf der Erde böse Menschen gibt.
Wer wird mich beschützen?"

Gott sagte:

"Dein Engel wird Dich verteidigen,
auch wenn er dabei sein Leben riskiert."

"Aber ich werde immer traurig sein,
weil ich Dich niemals wiedersehe."

Gott sagte:

"Dein Engel wird mit Dir über mich sprechen
und Dir den Weg zeigen, auf dem Du
immer wieder zu mir zurückkommen kannst.
Dadurch werde ich immer in Deiner Nähe sein."

In diesem Moment herrschte viel Frieden im Himmel,
aber man konnte schon Stimmen von der Erde hören
und das Kind fragte schnell:

"Gott, bevor ich Dich jetzt verlasse,
bitte sage mir den Namen meines Engel."

"Ihr Name ist nicht wichtig.
Du wirst Sie einfach 'Mama' nennen."

Sonntag, 24. Januar 2016

Bist du verrückt oder sind es vielleicht doch die anderen?

Mach Dir immer bewusst, dass Du eben nicht Dinge tust, nur weil es andere tun, sondern weil Du diese vorher selbst geprüft und für dich selbst als richtig oder passend erachtet hast. Wahrscheinlich hast du dir viel mehr Gedanken zu einem Thema gemacht, als diejenigen, die dich jetzt in die Spinnerecke abschieben wollen. Wenn aber doch Deine persönliche Meinung und Erfahrung dich zu dieser Einstellung gebracht haben, dann ergibt es nicht nur Sinn sondern hat auch Hand und Fuß.

Die jeweilige persönliche Situation ist immer unterschiedlich. Darum kann es auch unmöglich eine pauschale Lösung geben. Du findest für Dich garantiert den optimalen Mittelweg, um sowohl Dein Ansehen und deine Anerkennung zu behalten als auch Deine Einstellung unter einen Hut zu bringen. Manchmal dauert das zwar, aber du bekommst es dennoch hin.

Befreie Dich von dem Gedanken, dein Gesicht zu verlieren. Du verlierst viel eher Dein Glaubwürdigkeit, wenn Du bei jeder Gelegenheit einknickst und nachgibst, als wenn du dazu stehst, was Dir selbst wichtig ist.
"Wenn dich jemand auf die eine Wange schlägt, dann halte ihm auch deine andere hin." sagt dir bestimmt etwas. Es bedeutet nicht, wenn dich jemand schlägt, dann lasse dich von ihm verhauen. Wenn du eine Entscheidung für dich getroffen hast, dann lass dich auch zweimal schlagen, wenn es sein muss, aber bleib bei Dir. Oder wenn man dich auf deine schwache Seite trifft, dann halte ihm deine starke Seite hin. Wie du es sehen möchtest, ist dabei egal, denn am Ende bedeutet es wohl das Gleiche.

Wenn Du nicht die Klappe hältst, dann gibts richtig Ärger.
Was machen viele in diesem Fall? Um die Beziehungen mit dem engsten Umfeld nicht aufs Spiel zu setzen, halten sie tatsächlich den Mund. Zwar sprudelt es immer wieder aus ihnen heraus, es werden immer wieder kleine Versuche unternommen, seine neuen Erkenntnisse kund zu tun, aber der Erfolg bleibt aus. Die Themen werden von beiden Seiten immer mehr gemieden, es kommt am Ende zu einer regelrechten Anfeindung. Wahrscheinlich bist du als Person irgendwann vollständig unglaubwürdig – egal welches Thema Du auch anschneidest. Pauschalignoranz Dir gegenüber.
"Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!" Schon vergessen?! Du sollst andere nicht mehr und nicht weniger schätzen als dich selbst. Wenn du den Mund hältst, dann schätzt und liebst du andere mehr als dich selbst. Wenn andere dich anfeinden und mit Pauschalignoranz bestrafen, dann schätzen und lieben sie sich mehr als ihren Nächsten.

Aber.....

Fast alle aufgeklärten Menschen erleben einen ähnlichen Wandel, nachdem sie verstanden haben, was wirklich läuft, wenn sie die Wahrheit (für sich) geschaut haben. Diese Leute, also Menschen wie Du, haben verstanden, ihr Gehirn zu benutzen. Sie stellen nicht nur Fragen sondern stellen vermehrt Dinge, Strukturen und Systeme infrage.
Du musst das neue Wissen zuerst selbst verarbeiten, weil die Wahrheit oft sehr schmerzhaft ist, des weiteren lernst Du fast täglich neue Dinge. Die Verarbeitung dieser, nicht immer angenehmen, Flut an Informationen geht am leichtesten, wenn man sich mitteilt, die Dinge ausspricht, die einen bewegen. Nur leider möchte Dein Umfeld davon dummerweise am liebsten gar nichts wissen. Aber was willst du tun? Mit deinem – vielleicht noch neuem – Wissen und deinem Verstand hinter dem Berg halten, um gut Wetter zu machen?! Dich selbst verraten und verleugnen, damit die anderen sich weiterhin wohlfühlen?!
Vergiss nicht: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst"

Was hast du denn zu verlieren, wenn du deine Meinung offen vertrittst? Wenn du deine Wahrheit sagst?
Die nächste Frage schließt sich natürlich gleich an "Ich soll meine Freunde und Familie aufs Spiel setzen?" Natürlich sollst du gar nichts aufs Spiel setzen, allein schon der Gedanke daran das du es tun könntest, bringt dich in eine Angstsituation. Das Angst kein guter Ratgeber ist, braucht dir mit Sicherheit niemand mehr zu verraten, oder?! "Fürchtet euch nicht!"
Du wirst womöglich einige Menschen in deinem Leben verlieren, aber dafür auch neue hinzugewinnen, Menschen die besser zu dir und deinem Entwicklungsstand passen als die anderen gepasst haben.

Sei dir immer selbst bewusst, indem du so denkst, handelst und lebst wie Du es für richtig erachtest. Hast du schon einmal darüber nachgedacht, dass viele Menschen es vielleicht einfach nur nicht wert sind, dass du dein Wissen erworbenes Wissen oder deine Zeit mit ihnen teilst?!

Vielleicht sind sie es auch einfach nicht wert, weil sie dich nicht als die Person die du tatsächlich bist, akzeptieren und respektieren können - oft allein aus ihrer Überheblichkeit heraus, da sie sich selbst als das Maß aller Dingen betrachten und glauben alles was nicht wie sie ist, wäre falsch?!

Wichtig ist zunächst, dass du ein Ventil hast. Wenn es einen Freund gibt, den du persönlich treffen kannst, dann tue das so häufig, wie es notwendig ist, damit du z.B. zu Hause nicht mehr den Wunsch des „Missionierens“ empfindest
Hast Du niemanden in Deinem Umfeld, mit dem Du Dich persönlich treffen kannst – was leider sehr oft der Fall ist – dann nutze Deine Internetkontakte, die offen dafür sind. Rufe sie an und telefoniere mit ihnen, anstatt zu schreiben und chatten. Die Verarbeitung ist sprechend viel besser.

Was machst du, wenn Du das Ventilproblem gelöst hast?

Lebe einfach vor, was Du glaubst, was Du neu erfahren hast, was sich für Dich als richtig anfühlt. Die anderen sehen, dass Du es ernst meinst und so überzeugt davon bist, dass Du entsprechend handelst und Korrekturen in deinem Leben vornimmst. Das wirkt beeindruckt und inspirierend auf viele, ruft bei allerhand Respekt hervor, für ein paar wenige wird es natürlich weiterhin wie Spinnerei aussehen.

Dein Partner, Deine Familie oder Freunde werden jetzt nicht mehr von Dir zugetextet, sondern Dein Handeln spricht für sich selbst. Du hast es nicht mehr nötig zu sprechen und Dich zu rechtfertigen oder andere mit Worten von der Richtigkeit deiner Wahrheit zu überzeugen sondern es ist für jedermann erkennbar.

Um nicht aus Versehen mit einer Deiner Lieblingsthemen ein „nervendes“ Gespräch zu beginnen, kannst Du über das Stellen von offenen Fragen Deinen Gegenüber die Richtung bestimmen lassen, ob und wie weit er oder sie in ein Thema einsteigen möchte.

Ein bisschen Verlust ist natürlich immer. Sei Dir bewusst, dass der Preis sehr hoch ist, wenn Du nicht bereit bist etwas an deinem Umfeld zu ändern. Entweder wirst Du richtig unglaubwürdig oder Du verrätst und verleugnest Deine eigene Wahrheit und am Ende dich selbst.
Menschen die Dich wirklich lieben, lieben dich auch dann noch, wenn du zu dir selbst stehst und deine Wahrheit lebst. Echte Freunde verlassen dich nicht, sie gehen den Weg mit dir gemeinsam.  

 

Mach Dich selbst stark und handle täglich mehr nach dem Motto "Na und?!" und beherzige öfter einmal das LMAA-Prinzip.

Samstag, 23. Januar 2016

Dort oben auf dem Berg


JAWOHL, das Leben IST einfach nur SCHÖN und das Paradies liegt oben auf dem Berg!

Du stehst oben und schaust in die Ferne, eine leichte Brise umfängt Dich wie eine Umarmung, streicht Dir durchs Haar und erfrischt Dich auf seine ganz besondere Weise. Die Berge in der Ferne und um Dich herum, vermitteln Dir ein Gefühl von Geborgenheit, von Sicherheit und Beständigkeit. Sie stehen dort, seit Jahrtausenden haben sie sich nicht von ihrem Platz bewegt. Sie grüßen Dich, sie heißen Dich willkommen, wie zuvor schon Generationen von Menschen, aus weiter Ferne.


Kaiser und Könige schritten bereits über sie, sie alle gingen und kamen, aber die Berge blieben. Sie erzählen Dir von besseren und schlechteren Zeiten. Sie sind Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft. Sie sagen Dir, erinnere Dich, schau zurück und aber vor allen Dingen schau nach vorne. Was ihr gerade erlebt, geschah schon zuvor, auf eine andere Art und Weise, aber letztlich ist es immer die gleiche Geschichte. Du mußt wissen, die Welt ist immer im Wandel, manchmal wandelt sie sich erschreckend schnell, aber immer, gehen von ihr die gleichen Vorzeichen aus. Ein bestimmter Ton und Geruch liegt in der Luft, es ist immer das gleiche, so auch einst als die Posaunen die Mauern von Jericho zerstörten. Horch hin, dann kannst Du die Posaunen hören, jedem ist es gegeben, aber die wenigsten sind auserwählt sie wahrzunehmen und die Zeichen ihrer Zeit zu deuten.

 Du siehst in der Ferne andere Städte, Dörfer und sie wirken so unsagbar klein, als wären sie Teil einer Modelleisenbahnlandschaft. In diesem Augenblick begreifst Du, wie klein Du selbst bist, in der Ferne nicht zu erkennen, aber dennoch bist Du da und ein Teil dieser riesigen Welt. Nur weil man Dich nicht sehen kann, heißt es nicht, das Du nicht existierst. Es bedeutet eigentlich vielmehr, das Du noch nicht wahrgenommen wurdest, weil die Entfernung zwischen Dir und dem anderen zu groß ist. Wenn Du also glaubst, Du wirst stets übersehen, wirst nicht wahrgenommen, wirst immer übersehen, dann solltest Du Dich fragen: "Kann es sein, dass einfach nur die Distanz zwischen mir und dem anderen einfach nur zu groß ist und ich darum nicht von dem anderen wahrgenommen werden kann?" Und dann verstehst Du, das man Dich gar nicht bewusst ignoriert, sondern das die Entfernung zu groß oder Du Dich selbst klein machst, weil Du die große Distanz nicht verkleinerst. Was Du dabei nicht vergessen darfst, ist die Tatsache: In den Bergen sieht alles nah aus, auch wenn es meilenweit von Dir entfernt ist und manchmal ist die Distanz viel viel größer als Du es von Deinem Standpunkt aus heraus sehen oder ermessen kannst. Dann musst Du einen viel viel weiteren Weg zurücklegen um diese Distanz zwischen Dir und dem anderen zu verringern, als Du zuvor gedacht hast. Manchmal ist sie auch so gross, das Du ewig lang läufst und läufst, aber niemals Dein Ziel erreichst oder gar erreichen kannst. Das sollte Dich aber nicht betrüben, weißt Du, das ist schon vielen vor Dir so ergangen und wird auch noch vielen nach Dir so ergehen, denn unsere Augen täuschen uns gerne einmal. Davor ist auch unser Verstand nicht gefeit, denn auch er lässt sich gerne einmal täuschen. Das Herz fühlt manchmal auch die Nähe zu einem Menschen und meint, er wäre einem anderen nahe, aber in Wirklichkeit liegt dann eine sehr große Distanz zwischen dem eigenen Herzen und des Herzens eines anderen. Nur weil etwas nahe erscheint, muss es noch lange nicht auch tatsächlich so sein. Es ist als ob Du auf dem Berg stehst und das Tal zwischen Deinem Berg und eines gegenüberliegenden Berges überschaust, alles scheint klein nahezu winzig zu sein, der andere Berg so nah. In Wirklichkeit ist all das was winzig zu scheint, riesig und oftmals größer als Du selbst es bist und der andere Berg liegt furchtbar fern. Du kannst dann natürlich der Vernunft und dem Ehrgeiz folgen, die sagt "Ach was, so weit ist es doch gar nicht, die paar kleinen Dinge die da zwischen uns stehen, lassen sich mühelos überwinden und wir sind uns ganz nahe! Das bekomme ich schon geregelt"  "Schweig! Du siehst doch selbst, es ist ganz nahe und Du irrst Dich wenn Du glaubst der andere Berg ist uns so weit von uns entfernt! Du bildest Dir diese Distanz zwischen uns und dem anderen nur ein." Diesen Fehler solltest Du nicht begehen, denn wie gesagt: Auf dem Berg erscheint auch alles nah, auch wenn es sehr weit entfernt ist und die Überwindung dieser Distanz zu Fuß würde nicht nur Stunden, sondern Tage und Wochen dauern.
Manchmal ist es aber auch so, das zwischen den Bergen Wolken liegen und es ausschaut als wäre eine unüberwindbare Wand zwischen Deinem und dem anderen Berg. In Wirklichkeit kannst Du aber einfach durch diese Wand hindurch gehen und der Weg zum anderen Berg ist viel einfacher als es ausschaut. Er ist vielleicht gar nicht weiter von Dir entfernt, als der andere Berg der Dir so nah erschien und der Weg zu ihm nicht anstrengender als der vermeintlich nahe Berg.








Die Berge erzählen Dir, das Du Dich nicht täuschen lassen sollst, da sich vieles einfach nur in Deinem Kopf abspielt und Dein jeweiliger Blickwinkel oder Deine Einstellung bestimmt ob etwas nah oder fern ist. Ob Hindernisse überwunden werden können oder ob sie unüberwindbar sind, ist einzig allein Deine Entscheidung. Manchmal ist es auch einfach so, das Dir ein und derselbe einmal sehr nah und einmal sehr fern erscheint, aber letztlich ist es derselbe Berg, nur Dein Blick auf ihn ist nicht immer der gleiche. In den Bergen liegt es am gegenwärtigen Wetter, bei unseren Mitmenschen ist es unsere gegenwärtige Stimmungslage, die den entscheidenden Unterschied machen. Ebenso wie das Wetter ist auch unsere Stimmungs- oder auch Gefühlslage nicht immer konstant und gleichbleibend! Darum sollten wir immer ein zweites Mal und vielleicht bei einer anderen "Wetterlage" zu dem Berg uns gegenüber schauen.


Die Mauer besitzt auf dem 2. Blick eine Tür
Manchmal sehen wir Wände die nicht da sind und manchmal sehen wir Nähe die nicht vorhanden ist. Es ist an Dir zu überprüfen und entscheiden, was wahr und was unwahr ist. Das kann man nicht rational oder gar ein anderer Dir erklären, diese Erfahrung muss jeder einfach für sich machen und gelebt haben.

Manchmal ist das Ferne so unwahrscheinlich nah und das Nahe so unwahrscheinlich fern. Manchmal sind unüberwindbar erscheinende Hindernisse keine, manchmal sind feste Mauern nur auf dem ersten Blick fest, stark und haben keinen Schwachpunkt, aber auf den zweiten Blick siehst Du die Tür durch diese Mauer.  Die "Berge" die Du Dir sehr nahe glaubst und die kleinen Hindernisse die man problemlos überwinden kann, sind manchmal sehr weit entfernt und einfach unüberwindbar. Die "Berge" die Du Dir sehr fern glaubst und die großen Hindernisse die unüberwindbar sind, sind Dir manchmal sehr nah und die vermeintlichen Hindernisse einfach zu überwinden.  Denn manchmal bewegen sich Berge auch auf Dich zu und verringern gemeinsam mit Dir die Distanz zwischen euch. Dann ist der weit entfernte Berg Dir viel näher und der Weg zu ihm viel einfacher, als es bei dem nahen der Fall gewesen wäre, da er auf seinem Standpunkt bleibt und erwartet das lediglich Du Dich auf ihn zu bewegen musst. Seine Frage"Seit wann kommt der Berg zum Propheten?" entbehrt vielleicht nicht einer gewissen Logik, auch nicht unbedingt unwahr, aber der Berg vergißt dabei den entscheidenden Punkt, das es tausende andere Berge gibt, auf dem der Prophet sitzen und seine Prophezeiungen schreiben kann. Er vergisst aber, das es allein die Entscheidung des Propheten ist, ob er den Berg aufsucht oder nicht, ob er sich auf den Weg macht oder nicht, ob er den Weg weitergeht oder nicht, ob er den Weg abbricht oder nicht. Denn auch der Prophet ist im Besitz des freien Willens und eines Standpunktes.


Vielleicht muss man im Leben auch erst sehr viele "Berge" kennenlernen, viele auf mehrfache Weise und bei verschiedenen "Wetterlagen", um feststellen zu können, welcher Berg wirklich nahe und welcher unerreichbar ist. Um festzustellen bei welchem Berg es sich lohnt und bei welchem es ein sinnloses Unterfangen ist.


Aufgeben oder weiterlaufen?











Man wird mit Sicherheit auch auf dem Weg zu manchem nahen "Berg" aufgeben müssen, weil die Distanz viel zu groß ist und mit jedem Schritt auf ihn zu größer wird. Weil alle Kraft die man zu Anfang besaß, nach halber Strecke verbraucht ist, weil der Weg dorthin einfach viel zu schwer ist. Aber das ist keine Schande, denn es gehört ebenso dazu, wie den Weg bis zum Ende zu gehen. Manchmal ist es ratsam dem vermeintlich nahen Berg den Rücken zu kehren und auf den Berg zuzugehen, der so unwahrscheinlich weit entfernt zu sein scheint.
 Damit wir eines schönen Tages auf einem Berg, unserem eigenen Berg stehen und wissen:



"Diese Mauer die ich dort sehe, existiert real nicht sondern ist nur in meinem Kopf vorhanden. Diese Entfernung die ich dort sehe, existiert real nicht sondern ist nur in meinem Kopf vorhanden. Diese Nähe die ich sehe, existiert real nicht sondern ist nur in meinem Kopf vorhanden!"
Es gibt nicht nur einen Berg

Es ist richtig dem Ruf seiner Seele zu vertrauen und ihm zu folgen. Denn Deine Seele kennt den einzig wahren und richtigen Weg für Dich.
Folge aber nicht Deiner Dir von anderen anerzogen Vernunft, dem Dir von anderen anerzogenem schlechten Gewissen, sie sind beide keine guten Ratgeber und ganz gewiss keine Freunde Deiner Seele, Deines Herzens und von Dir. Sie befriedigen nur die Bedürfnisse, Wünsche und Träume der anderen, derer die Dich in diese Richtung erzogen haben, nicht um Dir zu helfen sondern um ihre niederen Bedürfnisse zu befriedigen und auf ihren eigenen selbstsüchtigen Vorteil bedacht. Was interessiert es Dich letztlich was andere von Dir denken, halten und ob Du in ihren Augen fällst? 
Folge Deiner Seele, horche auf Dein wahres Gewissen und Dein Herz wird höher und höher schlagen, bis Du eines Tages eins bist mit dem Herzschlag der Welt, dort oben auf Deinem Berg.